Markteinführung: Erster weltweiter klinischer Einsatz der neuen Sorin Group C5 Herz – Lungen – Maschine

Die Kardiotechniker der Kerckhoff-Klinik hatten die Gelegenheit, die ersten praktischen Erfahrungen mit der Sorin C5 Herz – Lungen – Maschine der Firma Sorin Group im Rahmen einer Evaluation zu sammeln und die Ergebnisse im Rahmen der Sitzung des European Board of Cardiovascular Perfusion in Wien zu präsentieren.

Ziel dieser klinischen Evaluation war die Überprüfung der Herz-Lungen-Maschine C5 im täglichen klinischen Einsatz, mit Schwerpunkt auf Bedienung, Ergonomie und den letzten technischen Neuerungen.

Zu diesem Zweck haben wurde die C5 in der Kerckhoff-Klinik bei insgesamt 26 herzchirurgischen Operationen eingesetzt. Das Operationspektrum erstreckte sich von der einfachen Bypassoperation mit einer Perfusionsdauer von 33 Minuten bis zu einer sehr komplexen pulmonalen Endarterektomie mit Gesamtperfusionsdauer von 210 Minuten. In keiner der durchgeführten Operationen kam es zu technischen Problemen oder Ausfällen. Die C5 überzeugte durch ihren logischen Aufbau und ihr intuitives Bedienkonzept.

Die C5 stellt die Nachfolge der jahrelang bewährten und allseits beliebten Stöckert SC dar, die ursprünglich für den asiatischen Markt konzipiert war, jedoch auch weltweit großen Anklang fand. Bei der C5 handelt es sich ebenso wie bei der SC um eine nichtmodulare Herz – Lungen – Maschine mit einer vorgegeben Pumpen-konfiguration. Standen bei der SC noch insgesamt fünf Pumpenköpfe zur Verfügung, nämlich drei große Rollenpumpen und eine Doppelkopfpumpe, so sind es bei der C5 jetzt nur noch vier. Hierbei handelt es sich um zwei außen angeordnete große Rollenpumpen und zwei mittig angeordnete kleine Rollenpumpen.

Die Pumpenköpfe sind symmetrisch im Konsolengehäuse angeordnet und die Pumpenköpfe können ohne größeren Aufwand gedreht werden (Großer Pumpenkopf 180°, kleiner Pumpenkopf 240°, beide in 15° Schritten).

Dies ermöglicht eine hohe Flexibilität bei der Konfiguration der C5. Oxygenator, Reservoir und weiteres Zubehör kann sowohl rechtsseitig als auch linksseitig am optionalen seitlichen Mast angebracht werden.

Das Bedienkonzept funktioniert auf dem Prinzip der Stöckert S5. Alle Einstellungen werden über Touchscreens vorgenommen. Dies war für an die SC gewöhnte Kardiotechniker zunächst umstellungsbedürftig, da die Überwachungsfunktionen bislang über einen Druck auf die entsprechende Taste am Bedienfeld zu aktivieren waren. Das Bedienfeld für die Überwachungsfunktionen befindet sich horizontal unterhalb der großzügig gestalteten Ablage und beinhaltet insgesamt vier Touchscreens. Das System- Panel befindet sich in Augenhöhe des Bedieners, es ist gut abzulesen und leicht zu bedienen. Alarme und Hinweise werden optisch wie auch akustisch angezeigt. Die einzelnen Monitore können bezüglich der Belegung mit den entsprechenden Parametern einzeln konfiguriert werden.

In der zur Verfügung stehenden Version der C5 waren neben den Standardparameter wie Druck (Arteriell / Kardioplegie), Levelsensor, Temperaturen, Timer, Luftblasensensor (Arterielle Linie / Kardioplegielinie) auch eine Fernsteuerung für das Hypothermiegerät und eine Kardioplegiesteuerung installiert. Die Kardioplegiesteuerung ist im Vergleich zur SC vereinfacht worden. Es kommt die gleiche Version der Kardioplegiesteuerung zum Einsatz, die auch in der S5 Verwendung findet. Diese ermöglicht eine manuelle sowie volumenkontrollierte Kardioplegiegabe. Eine zeitgesteuerte Triggerung der entsprechenden Kardioplegiepumpen steht leider nicht mehr zur Verfügung, dies stellte sich in der Praxis jedoch nicht als Nachteil dar.

Die Bedienung der einzelnen Pumpen erfolgt über Drehknöpfe sowie Touchscreen, die entsprechend der Anordnung der Pumpen auf dem leicht geneigten Gehäuse angebracht sind.

Einstellungen wie Schlauchgröße, Drehrichtung oder Feinabstimmung der Pumpe werden über das Menü mittels Touchscreen der einzelnen Pumpe eingestellt.

Eine Neuerung gegenüber der SC ist die Möglichkeit der Systemerweiterung der C5 mittels Mastpumpen, Zentrifugalpumpe, elektrischer arterieller Klemme und elektrischen venösen Okkluder. Hierzu stehen an der C5 insgesamt 6 Steckplätze zur Verfügung, die mit dem entsprechenden Pumpen bzw. Zubehör belegt werden können. Damit kann man die C5 an seine individuellen Bedürfnisse anpassen, bei der SC war dies nur eingeschränkt möglich.

Die C5 hat die Kardiotechniker in der Praxis überzeugt. Solide Verarbeitung, intuitive Bedienung, gute Ablesbarkeit der einzelnen Parameter und eine gute Arbeitsergonomie machen das Arbeiten an und mit der Herz – Lungen – Maschine einfacher und lassen Zeit sich um das Wesentliche zu kümmern : Die Perfusion des Patienten.

Verfasser:
M. Wollenschläger, H. Jung, Kerckhoff – Klinik gGmbH Bad Nauheim
Weitere Informationen erhalten Sie über die Verfasser.
Kontakt:
Marc Wollenschläger
Kerckhoff – Klinik gGmbH
Abteilung für Kardiotechnik
Benekestraße 2 – 8
61231 Bad Nauheim
kardiotechnik@kerckhoff-klinik.de

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Christiane Brandt Kerckhoff Klinik

Weitere Informationen:

http://www.kerckhoff-klinik.de

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