Innovative Lösungen für die Strahlentherapie: Siemens auf dem ESTRO 2011

Die Innovationen sollen Ärzte vor allem dabei unterstützen, Tumore mit hoher Präzision zu behandeln. Intelligente Software und Bildgebung sorgen dafür, dass die Bestrahlungsplanung, die Überprüfung des Behandlungsplans, eine eventuell notwendige Neuplanung sowie die Strahlentherapie effizienter ablaufen als bisher. Ein besonderes Highlight auf dem ESTRO 2011 in London ist Multiple-X, ein Leistungsmerkmal, mit dem sich Bestrahlungszeiten verkürzen lassen. Außerdem stellt Siemens mit In-Line kView Imaging eine Bildgebungsmethode vor, bei der ein für die Bildgebung optimierter Behandlungsstrahl zur Aufnahme des Tumors genutzt wird, um dessen Lage vor der Bestrahlung nochmals zu überprüfen.

Die Highlights auf dem ESTRO 2011

Multiple-X: Hohe Dosisleistung beschleunigt stereotaktische Strahlentherapie Für seinen Linearbeschleuniger Artiste hat Siemens Healthcare das neue Leistungsmerkmal Multiple-X entwickelt, mit dem sich unter anderem die stereotaktische Strahlentherapie signifikant beschleunigen lässt. Die Stereotaxie ist eine hochpräzise geführte Strahlenbehandlung, bei der innerhalb einer oder einiger weniger Bestrahlungssitzungen, den sogenannten Fraktionen, sehr hohe Dosen auf den Tumor appliziert werden.

Derzeit verbringt der Patient bei einer stereotaktischen Bestrahlung bis zu 60 Minuten auf dem Behandlungstisch. Dabei beträgt die übliche Strahlendosisrate in Monitoreinheiten (Monitor Units, MU) zwischen 50 und 500 pro Minute. Mit Multiple-X ermöglicht der Artiste eine Dosisleistung von bis zu 2000 MU pro Minute. Diese hohe Dosisrate verstärkt den Wirkungsgrad der Bestrahlung und kann die Behandlungszeit um bis zu 80 Prozent verkürzen.

Je nach Lage und Art des Tumors ist eine Strahlung mit verschieden hoher Energie erforderlich. Multiple-X stellt vier verschiedene Strahlenformen ohne Glättungsfilter (Flattenings Filter Free Beams, FFFB) zur Verfügung: 7 MV (Megavolt), 11 MV, 15 MV sowie 17 MV. Diese lassen sich mit einer flachen Energie kombinieren. Das ermöglicht mehrere Anwendungsoptionen: die intensitätsmodulierte Strahlentherapie (Intensity-Modulated Radiation Therapy, IMRT), 3Dkonformierende Radiotherapien (Conformal Radiotherapy, CRT) sowie stereotaktische Bestrahlungen.

In-Line kView – Die innovative Bildgebung für die Strahlentherapie

Für die bildgeführte Strahlentherapie (Image Guided Radiation Therapy, IGRT) bietet Siemens In- Line kView, eine innovative Methode zur Bildgebung. Dabei wird am Beschleuniger ein für die Bildgebung optimierter Behandlungsstrahl genutzt, um 2D- und 3D-Aufnahmen des Tumors sowie des umliegenden Gewebes zu machen. Die erzielte Bildqualität ist mit der von Röntgenbildern vergleichbar, erfordert aber eine geringere Dosis als das in der Strahlentherapie üblicherweise verwendete MV-Bildgebungsverfahren. Die Aufnahme von In-Line kView vergleicht der Arzt, unterstützt durch intelligente Software- Applikationen, mit dem Computertomografie-Bild aus der Planung, um bei einer Verlagerung des Tumors oder einer inkorrekten Patientenposition noch vor der Behandlung die Lagerung des Patienten anzupassen. In-Line kView ermöglicht außerdem die Bildqualität in Abhängigkeit von der Dosismenge zu wählen, um das Dosismanagement für den Patienten zu unterstützen.

Modular, flexibel, erweiterbar: Der Linearbeschleuniger Artiste von Siemens

Der Linearbeschleuniger Artiste bietet eine große Bandbreite von Soft- und Hardware-Tools, um die gängigen Strahlentherapien schnell und präzise durchzuführen. Dazu zählen insbesondere die IGRT, ART (Adaptive Radiation Therapy, Angepasste Strahlenbehandlung), IMRT sowie die SRT (Stereotaxie).

160 computergesteuerte Wolframlamellen passen die Bestrahlung kontinuierlich an die Tumorkonturen an: Der Multileaf-Kollimator 160 MLC, eine Standardkomponente des Artiste, kombiniert schnelle Lamellenbewegung von 4 cm pro Sekunde mit hoher Auflösung und geringer Leckstrahlung. Hohe Genauigkeit in der Positionierung der Lamellen und scharfer Dosisabfall im Halbschatten ermöglichen Patientenbestrahlungen mit hoher Präzision bei gleichzeitiger Schonung des umgebenden gesunden Gewebes.

Die hier genannten Produkte/Funktionen sind in einigen Ländern noch nicht käuflich zu erwerben. Aufgrund von medizinprodukterechtlichen Vorgaben kann die zukünftige Verfügbarkeit in keinem Land zugesagt werden. Detaillierte Informationen sind bei der jeweiligen Siemens Organisation vor Ort erhältlich.

Der Siemens-Sektor Healthcare ist weltweit einer der größten Anbieter im Gesundheitswesen und führend in der medizinischen Bildgebung, Labordiagnostik, Krankenhaus-Informationstechnologie und bei Hörgeräten. Siemens bietet seinen Kunden Produkte und Lösungen für die gesamte Patientenversorgung unter einem Dach – von der Prävention und Früherkennung über die Diagnose bis zur Therapie und Nachsorge. Durch eine Optimierung der klinischen Arbeitsabläufe, die sich an den wichtigsten Krankheitsbildern orientiert, sorgt Siemens zusätzlich dafür, dass das Gesundheitswesen schneller, besser und gleichzeitig kostengünstiger wird. Siemens Healthcare beschäftigt weltweit rund 48.000 Mitarbeiter und ist rund um den Globus präsent. Im Geschäftsjahr 2010 (bis 30. September) erzielte der Sektor einen Umsatz von 12,4 Milliarden Euro und ein Ergebnis von rund 750 Millionen Euro.

Media Contact

Marion Bludszuweit Siemens Healthcare

Weitere Informationen:

http://www.siemens.com/healthcare

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizintechnik

Kennzeichnend für die Entwicklung medizintechnischer Geräte, Produkte und technischer Verfahren ist ein hoher Forschungsaufwand innerhalb einer Vielzahl von medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin.

Der innovations-report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Bildgebende Verfahren, Zell- und Gewebetechnik, Optische Techniken in der Medizin, Implantate, Orthopädische Hilfen, Geräte für Kliniken und Praxen, Dialysegeräte, Röntgen- und Strahlentherapiegeräte, Endoskopie, Ultraschall, Chirurgische Technik, und zahnärztliche Materialien.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Ideen für die Zukunft

TU Berlin präsentiert sich vom 22. bis 26. April 2024 mit neun Projekten auf der Hannover Messe 2024. Die HANNOVER MESSE gilt als die Weltleitmesse der Industrie. Ihr diesjähriger Schwerpunkt…

Peptide auf interstellarem Eis

Dass einfache Peptide auf kosmischen Staubkörnern entstehen können, wurde vom Forschungsteam um Dr. Serge Krasnokutski vom Astrophysikalischen Labor des Max-Planck-Instituts für Astronomie an der Universität Jena bereits gezeigt. Bisher ging…

Wasserstoff-Produktion in der heimischen Garage

Forschungsteam der Frankfurt UAS entwickelt Prototyp für Privathaushalte: Förderzusage vom Land Hessen für 2. Projektphase. Wasserstoff als Energieträger der Zukunft ist nicht frei verfügbar, sondern muss aufwendig hergestellt werden. Das…

Partner & Förderer