Neues Forschungszentrum der TU Dresden erhält eines der weltweit leistungsstärksten Bildgebungssysteme

Am Montag, 4. Dezember 2006, erhält die Fachrichtung Psychologie einen 3-Tesla-Magnet-Resonanz-Tomographen. Zwischen 9.30 Uhr und 10.30 Uhr wird der etwa zwölf Tonnen schwere und drei Meter lange, mit flüssigem Helium gefüllte Magnetresonanztomograph in das neugegründete Bildgebungszentrum eingebracht. Für die Anlieferung werden die Straßen im Umkreis des Bürokomplexes Falkenbrunnen, Chemnitzer Str. 46, gesperrt.

Nur acht Monate nach der Förderzusage des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) wird das MRT-System ohne Zeitverzug ausgeliefert – eine logistische Meisterleistung der administrativen Einheiten, der Verwaltung und verantwortlichen Wissenschaftler der TU Dresden sowie der beteiligten Firmen. Anfang Januar 2007 nimmt das Forschungszentrum im neu eingerichteten 500 m2 umfassenden Laborkomplex seine Arbeit auf.

Mit dem 3T-MRT-System verfügt die TU Dresden, im Speziellen das neu gegründete Neuroimaging Center der Fachrichtung Psychologie, über eines der modernsten Systeme auf dem Gebiet des Neuroimaging – der funktionellen Bildgebung von Hirnfunktionen -, das ausschließlich Forschungszwecken dient. Damit ist an der TU Dresden Spitzenforschung internationalen Niveaus auf dem Gebiet der funktionellen Bildgebung gesunder und gestörter psychischer Funktionen und Erkrankungen möglich. Neben den zahlreichen geplanten Projekten der psychologischen Arbeitsgruppen werden in Kooperation mit der Medizinischen Fakultät, dem Uniklinikum sowie Forschergruppen aus der ganzen Welt innovative Forschungsprojekte realisiert.

Das MRT-System erzeugt ein Magnetfeld, das einige 10 000 mal so stark ist wie das natürliche Magnetfeld der Erde. Damit lassen sich nicht nur hoch auflösende anatomische Darstellungen von Körperregionen oder einzelnen Organen erzeugen, sondern es erlaubt vor allem die Messung der Stoffwechselaktivität in unterschiedlichen Bereichen des Gehirns, ohne operativ oder medizinisch eingreifen zu müssen. Anders als bei anderen bildgebenden Methoden ist mit dieser Art der Bildgebung auch keine Strahlenbelastung der untersuchten Person verbunden. Mit Hilfe dieser Technik ist es möglich, Rückschlüsse auf die Hirnregionen zu ziehen, die an psychischen Funktionen wie Wahrnehmen, Denken, Fühlen oder Entscheiden einschließlich ihrer Störungen bei Suchterkrankungen, Angst- und depressiven Störungen und der Demenz beteiligt sind. Psychische Störungen können so in Beziehung zu ihren neuronalen Grundlagen gesetzt werden. Die Forscher können auf diese Weise Erkrankungen wie Sucht-, Angst- und Zwangsstörungen untersuchen und ihre Entwicklung entschlüsseln.

Das Dresdner Neuroimaging Center ist eine Kooperation des Institutes für Klinische Psychologie und Psychotherapie (Prof. Wittchen), der vom BMBF geförderten Professur für Suchtforschung (Prof. Bühringer) und der Professur für Allgemeine Psychologie (Prof. Goschke) in enger Zusammenarbeit mit dem Center for Cognitive-Affective Neuroscience der Fachrichtung Psychologie und zahlreichen Kollegen der Medizinischen Fakultät der TU Dresden.

Die Einrichtung dieses Forschungslabors wurde mit 3,29 Millionen Euro durch das Suchtforschungsprogramm des BMBF gefördert.

Informationen für Journalisten: Professor Hans-Ulrich Wittchen, Professur für Klinische Psychologie und Psychotherapie, Tel. 0351 463-36985 oder 0170 4513325, E-Mail: wittchen@psychologie.tu-dresden.de

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Kim-Astrid Magister idw

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