Für Forschung und Neuentwicklung in der Medizintechnik – Europas erster Experimental-OP entsteht in Tübingen

Wer hat sie nicht aus alten Spielfilmen in Erinnerung: Den kargen OP-Saal in dem Prof. Sauerbruch operierte oder den OP-Saal der Schwarzwaldklinik? Selbst der OP-Saal aus Emergency-Room ist heute schon fast ein alter Hut. Dies zeigt ganz anschaulich, dass Operationssäle einer rasanten Entwicklung unterliegen. Der heutige Operationssaal, wie er in vielen Krankenhäusern Standard ist, ist durch diese laufenden Entwicklungen bei den medizintechnischen Geräten, den Instrumenten, den neuartigen Operationsverfahren und den Arbeitstechniken des OP-Personals einem ständigen Wandel unterworfen. Und er ist einer der kostenintensivsten Bereiche im Krankenhaus.

Hier setzt das ehrgeizige Tübinger Projekt an: Um OP-Säle zu optimieren und Kosten einzusparen wird auf der grünen Wiese das Modell eines OP-Bereichs eins zu eins aufgebaut. Dort werden sich alle für künftige Entwicklungen relevanten Sachverhalte testen lassen – egal, ob es sich dabei um die Festlegung der richtigen Breite des OP-Tisches handelt oder um die Entwicklung von reibungslosen Arbeitsabläufen innerhalb eines Chirurgenteams. Auch technische Aspekte wie Luftreinhaltung, Beleuchtung oder ergonomische Instrumente kommen dort künftig auf den Prüfstand.

Der Experimental-OP stellt eine international einmalige Plattform für Forschung und Neuentwicklung in der Medizintechnik dar. Zur Verfügung stehen dafür ab Frühjahr 2007 rund 1.000 qm Labor-, 200 qm Bürofläche sowie eine eigene Werkstatt.

Das Entwicklungsteam wird dabei eng mit allen chirurgischen Disziplinen des Universitätsklinikums zusammenarbeiten. Mit im Boot sind auch weitere technische Fakultäten, die medizintechnische Industrie, Architekten, Ingenieure, die Organisationen des Verbands deutscher Ingenieure (VDI), die Deutsche Gesellschaft für Biomedizinische Technik (DGBMT), die Industrie- und Handelskammer Reutlingen (IHK Reutlingen) sowie andere Forschungseinrichtungen.

Finanziert wird die Einrichtig vom Universitätsklinikum Tübingen und der Medizinischen Fakultät der Universität Tübingen. Zusätzliche Mittel kommen aus der Industrie und dem Land Baden-Württemberg. Langfristig sollen die Aufwendungen durch marktreife Produkte und Gebrauchstauglichkeitstests im Auftrag von Herstellern erwirtschaftet werden.

Ansprechpartner für nähere Informationen

Universitätsklinikum Tübingen und
Medizinische Fakultät der Universität Tübingen
Experimental-OP und Ergonomie
Dr. med. Ulrich Matern, Facharzt für Chirurgie
Geschäftsführer Experimental-OP und Ergonomie
Ernst-Simon-Str. 16, 72072 Tübingen
Tel. 0 70 71/9 77 32-12, Mobil 0177/5 41 73 57
Fax 0 70 71/9 77 32-29
ulrich.matern@uni-tuebingen.de

Media Contact

Dr. Ellen Katz idw

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Kennzeichnend für die Entwicklung medizintechnischer Geräte, Produkte und technischer Verfahren ist ein hoher Forschungsaufwand innerhalb einer Vielzahl von medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin.

Der innovations-report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Bildgebende Verfahren, Zell- und Gewebetechnik, Optische Techniken in der Medizin, Implantate, Orthopädische Hilfen, Geräte für Kliniken und Praxen, Dialysegeräte, Röntgen- und Strahlentherapiegeräte, Endoskopie, Ultraschall, Chirurgische Technik, und zahnärztliche Materialien.

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