Projektleiter ist Prof. Dr. Frank Runkel. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt mit 432.000 Euro. Kooperationspartner sind die Philipps-Universität Marburg und ein mittelständisches biopharmazeutische Unternehmen aus Hessen.
Die aktinische Keratose ist eine chronische Schädigung der Haut. Diese Hautverhornung wird durch eine langjährige Einwirkung der UV-Strahlung des Sonnenlichts hervorgerufen. Sie tritt besonders bei hellhäutigen Menschen und an Körperteilen auf, die häufig der Sonne ausgesetzt sind. In etwa zehn Prozent aller Fälle entsteht aus der Erkrankung ein bösartiger Tumor, das Plattenepithelkarzinom.
Für die Therapie der aktinischen Keratose gibt es heute eine Reihe operativer und pharmakologische Verfahren. Es kommen verschiedene lokal wirkende Medikamente zum Einsatz, die laut Runkel allerdings massive Nebenwirkungen haben oder nicht ausreichend wirksam sind. Operationen führen in der Regel zu dauerhaften Vernarbungen der Haut.
Die Gießener Forscher wollen deshalb eine Therapie entwickeln, die mit Hilfe von DNAzymen die aktinische Keratose bekämpft. DNAzyme sind künstlich hergestellte Moleküle, die in den Stoffwechsel von Zellen eingreifen und deren Entartung verhindern können.
Ein spezielles gegen die aktinische Keratose wirksames DNAzym ist bereits bekannt. Zentrale Aufgabe im aktuellen Forschungsprojekt ist es, Trägersysteme für den optimalen Transport des Moleküls an seinen Wirkort zu entwickeln. Hauptproblem ist dabei die Durchdringung der Hornzellschicht der Haut, die eine hocheffiziente Barriere bildet. „Emulsionen als klassische Trägersysteme sind für größere Wirkstoffe wie Proteine oder DNA oft unzureichend, da sie deren Stabilität beeinträchtigen und sie nicht in ausreichender Menge an den Zielort Haut transportieren“, sagt der stellvertrende Arbeitsgruppenleiter Dr. Thomas Schmidts. „Wir suchen deshalb nach neuen galenischen Formulierungen. Diese Transportvehikel müssen sicher, nicht-toxisch, effektiv, stabil, biokompatibel und preiswert sein.“ Daneben wollen die Wissenschaftler auch physikalische Verfahren wie zum Beispiel Microneedle-Pflaster testen. Dabei werden Pflaster mit vielen kleinen Nadeln bestückt, die die oberste Hautschicht durchdringen und so das Eindringen des Wirkstoffs ermöglichen.
Das Forschungsvorhaben hat eine Laufzeit von vier Jahren und wird im Rahmen des Programms „IngenieurNachwuchs“ gefördert. Ziel dieser Förderlinie des BMBF ist es, junge Forschergruppen an Fachhochschulen zu etablieren. Im Rahmen des Projekts werden mehrere Doktor- und Masterarbeiten entstehen.
Erhard Jakobs | idw
Weitere Informationen:
http://www.th-mittelhessen.de/site/
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