Vom Winde verweht – Allergiker müssen auch außerhalb der Blütezeit mit Pollen rechnen
Den Blühbeginn zu kennen, reicht aber offensichtlich nicht aus, wie Botaniker der Universität Extremadura in Spanien herausgefunden haben. Sie stellten in einer seit 2007 laufenden Studie fest, dass allergieauslösende Pollen auch außerhalb der regulären Blütezeit auftreten können.
Die Ursache dafür ist der Wind. Grundsätzlich bewegt sich die Blütezeit in Europa von Süden nach Norden. So blühen z. B. gleiche Pflanzenarten in Italien früher als in Deutschland. Entscheidend für die Ausbreitung ist vor allem die Hauptwindrichtung zur Blütezeit. Weht er aus Süden, trägt er die Pollen bis zu einer Woche früher in den Norden. Bei Nordwind kann es dagegen im Süden noch eine Woche nach Abschluss der dortigen Blüte wieder Pollen geben.
Die Pollen können dabei Entfernungen von bis zu mehreren hundert Kilometern zurücklegen. Übertragen auf Deutschland könnten Pollen aus dem Rheinland auch in Hamburg Heuschnupfen auslösen, obwohl die Blütezeit der kritischen Pflanze hier noch gar nicht begonnen hat. Für eine präzise Vorhersage ist es daher wichtig, den Wind zur Blütezeit mit einzubeziehen.
Die Studien zeigten, dass es bei der windbedingten Verbreitung keine Unterschiede zwischen den Pollen von Gräsern, Bäumen und krautartigen Pflanzen gibt. Mengenmäßig machten Gräserpollen den größten Anteil aus, vor allem von Wiesenknaul-, Weidel- und Glanzgräsern, sowie vom Wiesenhafer und vom Schwingel. Die Wissenschaftler planen, ihre Forschungen zum Pollenflug weiter auszudehnen und insbesondere die Zahl der Messstationen zu erhöhen. Denn für die Pollenflugvorhersage gilt das gleiche wie für den Wetterbericht: je mehr Daten vorliegen, desto verlässlicher die Prognose.
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.aid.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit
Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.
Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.
Neueste Beiträge
Erstmals 6G-Mobilfunk in Alpen getestet
Forschende der Universität Stuttgart erzielen leistungsstärkste Verbindung. Notrufe selbst in entlegenen Gegenden absetzen und dabei hohe Datenmengen in Echtzeit übertragen? Das soll möglich werden mit der sechsten Mobilfunkgeneration – kurz…
Neues Sensornetzwerk registriert ungewöhnliches Schwarmbeben im Vogtland
Das soeben fertig installierte Überwachungsnetz aus seismischen Sensoren in Bohrlöchern zeichnete Tausende Erdbebensignale auf – ein einzigartiger Datensatz zur Erforschung der Ursache von Schwarmbeben. Seit dem 20. März registriert ein…
Bestandsmanagement optimieren
Crateflow ermöglicht präzise KI-basierte Nachfrageprognosen. Eine zentrale Herausforderung für Unternehmen liegt darin, Über- und Unterbestände zu kontrollieren und Lieferketten störungsresistent zu gestalten. Dabei helfen Nachfrage-Prognosen, die Faktoren wie Lagerbestände, Bestellmengen,…