Wichtige Fortschritte gegen Schwarzen Hautkrebs, Hepatitis C und Krankenhaus-Infektionen in Sicht

„Die forschenden Pharma-Unternehmen stehen für Fortschritt auf wichtigen und schwierigen medizinischen Gebieten“, erklärte Birgit Fischer, Hauptgeschäftsführerin des vfa. Dabei spiele der Standort Deutschland eine wesentliche Rolle.

„Unsere Firmen erproben fast alle ihre Medikamente vor der Zulassung unter Mitwirkung deutscher Kliniken; und mehr als die Hälfte der 43 vfa-Mitglieder unterhält hierzulande Labors für die Erfindung neuer Medikamente.“ Allerdings seien nach Jahren steter Zuwächse (selbst während der Wirtschaftskrise) nun erstmals die Zahl der F&E-Mitarbeiter und die Höhe der F&E-Aufwendungen leicht gesunken; die Investitionen der Unternehmen in Sachanlagen wie Laborkomplexe sogar um 14 %. „Ob sich dieser Trend wieder umkehren lässt, wird von der Entwicklung der Rahmenbedingungen abhängen, wozu vor allem die Entscheidung zugunsten einer steuerlichen Forschungsförderung gehört. Alle wichtigen Wettbewerberländer locken mit diesem Förderinstrument“, so Fischer.

Laut Erhebung konzentrieren sich die forschenden Pharma-Unternehmen bei ihren Medikamenten-Projekten zu wesentlichen Teilen auf Krebs (32 % der Projekte), Entzündungskrankheiten wie Rheuma (12%), Infektions- (11 %) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen (11 %).

Viele der Projekte können wichtige Verbesserungen für die Patienten bringen. So dürften neue Medikamente die Lebenserwartung vieler Patienten mit metastasiertem Schwarzen Hautkrebs verlängern. Patienten mit Hepatitis C sollen weitaus öfter als heute geheilt werden können. Neue Antibiotika sollen auch Patienten helfen, die mit dem vielfach-resistenten Krankenhauskeim MRSA infiziert sind. Nach mehr als 30 Jahren dürften auch wieder neue Medikamente gegen die Tuberkulose (TB) herauskommen. Die Alzheimer-Demenz dürfte sich mit neuen Diagnostika weitaus früher als heute diagnostizieren lassen, so dass die Behandlung früher beginnen kann.

„Die forschenden Pharma-Unternehmen“, erläuterte Plischke, „kümmern sich nicht nur um umsatzträchtige medizinische Gebiete.“ Auch gegen seltene Erkrankungen, die weniger als einen von 2.000 EU-Bürgern betreffen, könnten bis 2015 bis zu 38 Medikamente die Zulassung erlangen. Gegen Krankheiten mit besonderer Relevanz für Entwicklungsländer können neben den TB-Präparaten auch Medikamente und ein Impfstoff gegen Malaria sowie ein Mittel gegen die in Afrika, Süd- und Mittelamerika heimische Flussblindheit kommen.

Wer sich über die Kosten für die neuen Therapien Gedanken mache, sollte auch berücksichtigen, welche Kosten die Krankheiten jenseits der direkten Therapiekosten verursachen, betonte Fischer. Alzheimer etwa verursache nicht nur immense Pflegekosten, sondern mindere auch die Produktivität der pflegenden Angehörigen. Eine nicht ausgeheilte Hepatitis C verursache einer US-amerikanischen Erhebung nach Gesamtkosten von umgerechnet mehr als 70.000 Euro.

Fischer: „Immer wieder zeigt sich, dass medizinische Innovationen gesamtgesellschaftlich gesehen nicht nur Kosten verursachen, sondern auch Kosten sparen helfen und Produktivität erhalten. Nicht zuletzt deshalb sollte man überlegen, wie Ärzte, Kliniken, Kassen und Pharma-Unternehmen in Zukunft besser kooperieren können.“

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Dr. Rolf Hömke idw

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