Trotz der großen Fortschritte, die in den vergangenen Jahren in der Therapie des Vorhofflimmerns gemacht wurden, verstirbt noch immer eine beachtliche Zahl an Menschen an den Komplikationen dieser Erkrankung, zeigt eine Studie des deutschen Kompetenznetzes Vorhofflimmern (AFNET), die Prof. Michael Oeff (Brandenburg/Havel) beim Europäischen Kardiologenkongress in Barcelona präsentierte.
"Des Weiteren zeigen auch die neuen Therapieoptionen ihre Schattenseiten und bergen Gefahren für neue Komplikationen, was bei der individuellen Therapieentscheidung berücksichtigt werden sollte", so die Experten.
Vorhofflimmern ist die häufigste behandlungsbedürftige Herzrhythmusstörung in Deutschland, rund eine Million Menschen sind davon betroffen - Tendenz mit zunehmendem Alter steigend. In den vergangenen Jahren wurden neue Medikamente, aber vor allem auch neue invasive Behandlungsmethoden wie die Katheterablation entwickelt.
Die in Barcelona präsentierten Daten stammen aus einem AFNET-Teilprojekt, im Rahmen dessen Komplikationen und Todesfälle erfasst und beurteilt werden. Bei den bisher analysierten 498 Todesfällen stellten die Experten bei immerhin elf Prozent einen Zusammenhang mit Vorhofflimmern oder seiner Behandlung fest. Dies betraf insbesondere Schlaganfälle, akutes Herzversagen, Blutungen oder periphere Embolien. Zu den Therapie-assoziierten Komplikationen gehörten unter anderem Schlaganfall während der Ablation, Perforation während der Schrittmacherimplantation, Funktionsstörungen des Schrittmachers oder massive Blutungen aufgrund von blutverdünnenden Medikamenten.
Das Kompetenznetz Vorhofflimmern ist ein interdisziplinäres, bundesweites Forschungsnetz, in dem Wissenschaftler und Ärzte aus Kliniken und Praxen zusammenarbeiten. Ziel des Registers, der Forschungsprojekte und klinischen Studien, die im Kompetenznetz Vorhofflimmern durchgeführt werden, ist es, die Behandlung und Versorgung von Vorhofflimmer-Patienten zu verbessern.
Quelle: Oeff et al, Death and atrial fibrillation - Interim analysis of fatalities within the registry of the German Competence Network on Atrial Fibrillation (AFNET); ESC 2009 Abstract No 3651.
Christiane Limberg | idw
Weitere Informationen:
http://www.dgk.org
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