Jetzt veröffentlicht: Nationale VersorgungsLeitlinie zur diabetischen Neuropathie

Nach einer öffentlichen Konsultationsphase haben die Leitlinien-Autoren die NVL auf der Grundlage von 90 eingegangenen Kommentaren überarbeitet. Die Hintergrundtexte, welche die Empfehlungen wissenschaftlich begründen, wurden teilweise spezifiziert. Großer Wert wurde dabei auch auf Verständlichkeit und Lesbarkeit gelegt.

Nervenschädigungen sind eine häufige Folgeerkrankung des Diabetes und betreffen sowohl Menschen mit Typ-1- als auch mit Typ-2-Diabetes. Nachweislich sind die Betroffenen besonders gefährdet, Fußkomplikationen zu entwickeln oder an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben. Schmerzhafte Neuropathien können zudem die Lebensqualität der Betroffenen bedeutend einschränken. Daher bedürfen diese Menschen einer sorgfältigen und gut abgestimmten Langzeitbetreuung.

Die NVL Neuropathie bei Diabetes im Erwachsenenalter hat zum Ziel, die sektorenübergreifende Versorgung von Menschen mit diabetischer Neuropathie zu verbessern. Sie stellt ausführlich die Versorgung der sensomotorischen diabetischen Polyneuropathie, der kardialen autonomen diabetischen Neuropathie sowie der autonomen diabetischen Neuropathie am Gastrointestinal- und Urogenitaltrakt dar. Neben der Diagnostik und Therapie einer manifesten Neuropathie liegt ein weiterer Schwerpunkt auf effizienten Früherkennungs- und Präventionsmaßnahmen. Sehr detailliert wird auf die medikamentöse Schmerztherapie und die Therapie autonomer Störungen am Gastro- und Urogenitaltrakt eingegangen, da die Experten in diesem Bereich von einem besonders großen Informationsdefizit in der klinischen Praxis ausgehen. Ziel ist es, die Anwendung überflüssiger und obsoleter Therapien zu verhindern und die Behandlung anhand von praxisrelevanten Empfehlungen zu verbessern.

Darüber hinaus sind die Übergänge zwischen den hausärztlichen und fachärztlichen Versorgungsbereichen dargestellt und in ausführlichen klinischen Versorgungsalgorithmen zusammengefasst.

Das Programm für Nationale VersorgungsLeitlinien steht unter der Trägerschaft von Bundesärztekammer, Kassenärztlicher Bundesvereinigung und der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften. Mit der Durchführung wurde das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin beauftragt. Zu ausgewählten Krankheitsbildern arbeiten Experten verschiedener Organisationen zusammen, um im Rahmen der strukturierten Versorgung chronisch kranker Menschen die angemessene und evidenzbasierte Patientenversorgung darzustellen.

Media Contact

Corinna Schaefer idw

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