Schnelltest für Chlamydien entwickelt

Ein von der University of Cambridge mitentwickelter Urin-Test kann Chlamydien-Infektionen bei Männern innerhalb einer Stunde nachweisen. Damit wird erstmals auch eine sofortige Behandlung der weit verbreiteten Geschlechtskrankheit möglich. Chlamydien gelten als die häufigste sexuell übertragbare Krankheit.

Mediziner sind über die hohen Ansteckungszahlen vor allem bei 14- bis 16-Jährigen besorgt, heißt es bei BBC Online. Eine Infektion zieht häufig keine Symptome nach sich. Wird sie jedoch nicht behandelt, kann es zu einer schweren Schädigung der Fruchtbarkeit kommen. Durch eine rasche Diagnose könnte außerdem eine unwissentliche Infektion anderer verhindert werden.

2008 entfielen allein in Großbritannien zwei Drittel aller in Kliniken diagnostizierten Infektionen auf junge Menschen. In England sind 68 von 1.000 jungen Männern und 84 von 1.000 jungen Frauen infiziert. Seit Mitte der 90er Jahre ist die Anzahl der Infektionen jährlich um rund 7.500 auf mittlerweile mehr als 123.000 angestiegen. Ist die Krankheit erst einmal diagnostiziert, kann sie mit Antibiotika einfach behandelt werden. Tests für Männer waren bisher relativ ungenau und erforderten die Entnahme von Proben aus der Harnröhre.

Laut Helen Lee, die den neuen Test mitentwickelt hat, haben Horrorgeschichten über die Schmerzen bei der Entnahme der Proben Männer davon abgehalten, diese durchführen zu lassen. Andere Test seien sehr teuer, technisch aufwändig und ein Ergebnis liege erst nach Tagen vor. Aus diesem Grund sei die Krankheit unwissentlich häufig von Männern auf ihre Partnerinnen übertragen worden.

Bei dem neuen Test mit der Bezeichnung „FirstBurst“ können sechs Mal so viele Bakterien gesammelt werden wie bei einer normalen Urin-Probe. Die erhöhte Empfindlichkeit des Tests ermöglicht Ergebnisse innerhalb einer Stunde. Eine im British Medical Journal veröffentlichte Bewertung des Tests ergab, dass der neue Test deutlich genauer war als vergleichbare bereits auf dem Markt befindliche. Proben von mehr als 1.200 Männern ergaben eine Diagnosegenauigkeit von 84,1 Prozent.

Media Contact

Michaela Monschein pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.cam.ac.uk

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