Nach dem Schlaganfall schneller auf die Beine kommen
In der Rehabilitation müssen betroffene Patienten ihre Beweglichkeit erst wieder trainieren. Je individueller die Therapie, desto schneller können verloren gegangene Fähigkeiten, zumindest teilweise, wieder erlangt werden. Damit dies künftig besser gelingt, forschen jetzt Wissenschaftler verschiedenster Disziplinen daran, ein spezielles Software-Werkzeug für Ärzte und Therapeuten zu entwickeln.
Es geht darum, den Einsatz der Rehabilitationsmaßnahmen (wie Medikamente, Orthesen oder Übungen) für Schlaganfallpatienten mit Gangstörungen optimal abzustimmen. Individualisierte Reha-Maßnahmen helfen Stürze zu vermeiden und die Therapiedauer zu verringern, weil das Bewegungstraining gezielt ansetzen kann und die Regenration schneller einsetzt. Zudem können die Bewegungsdaten bei der Erarbeitung neuer, kombinierter Therapiemethoden eingesetzt werden.
Das Gemeinschafts-Projekt „ReHabX-Stroke“ wird mit rund 1,3 Mio. Euro aus dem NRW-Förderwettbewerb „personalisierte Medizin“ (PerMed.NRW) des NRW-Wissenschaftsministeriums gefördert. Am Projektverbund beteiligt sind der Lehrstuhl für Mechanik und Robotik der Universität Duisburg-Essen (UDE), die Neurologische Klinik der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, die Neurologie der Fachklinik Rhein/Ruhr für Herz/Kreislauf- und Bewegungssystem und das Institut für Technologien der Biomechanik und Biomaterialien (ITBB) als Konsortialführer.
„In unserem Projekt soll die Technologie der Bewegungssimulation in der personalisierten Therapiesteuerung zu einem praxistauglichen Prototyp entwickelt werden“, so UDE-Prof. Andres Kecskeméthy. Die Mobilität einer alternden Bevölkerung zu erhalten, ist eine wachsende medizinische und soziale Herausforderung. Sie erfordert neue Technologien aus dem Zusammenspiel der Ingenieurwissenschaften, der Medizin und der Informatik. Dr. Dominik Raab, Projektleiter am UDE-Lehrstuhl für Mechanik und Robotik: „Moderne Methoden der Bewegungssimulation bieten neue Ansätze, die ein virtuelles Erproben von Therapiemaßnahmen und deren Wirkung ohne nachteilige Folgen für die Betroffenen erlauben“. Das Projekt ist auch in den Rehabilitations-Schwerpunkt des Gesundheitswirtschaft-Netzwerkes-MedEcon Ruhr eingebunden.
Weitere Informationen:
• Dr. Dominik Raab, Tel. 0203/379 3517, dominik.raab@uni-due.de, http://www.uni-due.de/lmr
Ansprechpartner:
• Prof. Dr.-Ing. Andres Kecskeméthy, Lehrstuhl für Mechanik und Robotik sowie ITBB
• Prof. Dr.-Ing. Wojciech Kowalczyk, Lehrstuhl für Mechanik und Robotik
• Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Harald Hefter, Neurologische Klinik der Heinrich Heine Universität
• Prof. Dr. med. Mario Siebler, Neurologie der Fachklinik Rhein/Ruhr für Herz/Kreislauf- und Bewegungssystem GmbH & Co. KG:
Redaktion: Beate H. Kostka, Tel. 0203/379-2430
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