Schlafstörungen könnten Diabetes begünstigen
Weitere Untersuchungen sollen nun feststellen, ob sich OSAS und Diabetes Typ 2 direkt gegenseitig begünstigen. Die Ergebnisse – so die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG) – könnten zukünftig neue Therapiemöglichkeiten für Patienten mit beiden Erkrankungen ermöglichen.
Liegt OSAS vor, kommt es während des Schlafes zu einer Behinderung der Atemwege. Betroffene haben kurze Atemstillstände während des Schlafes, schnarchen häufig, sind am Tag müde und leiden unter Sekundenschlaf. OSAS tritt häufig gemeinsam mit Diabetes Typ 2 auf. Außerdem haben sowohl OSAS- als auch Diabetes-Patienten eine erhöhte Insulinresistenz.
Einen Zusammenhang beider Erkrankungen nachzuweisen, hat sich trotzdem als äußerst schwierig erwiesen: Denn diese Patienten sind meistens auch adipös. Bisher führten Wissenschaftler deshalb die erhöhte Insulinresistenz bei OSAS-Patienten auf die vorhandene Adipositas zurück.
„Diese Annahme lässt sich nach aktuellen Studien nicht mehr halten“, erklärt Dr. med. Igor Alexander Harsch, Leiter des Schwerpunktes Endokrinologie und Stoffwechsel am Universitätsklinikum Erlangen. Denn eine deutlich erhöhte Insulinresistenz fanden Forscher sowohl bei übergewichtigen als auch bei normalgewichtigen OSAS-Patienten.
Um eindeutig auszuschließen, dass die Adipositas beide Krankheitsbilder unabhängig voneinander begünstigt, werden derzeit europaweit Studien mit größeren Patientenzahlen durchgeführt. Bestätigt sich der direkte Zusammenhang, könnten sich Diabetes- und OSAS-Therapien gegenseitig ergänzen.
Die Deutsche Diabetes-Gesellschaft empfiehlt, in der Diabetes-Therapie schon heute auch Schnarchen und Tagesmüdigkeit der Patienten abzufragen. Bei übergewichtigen Patienten beider Krankheiten ist Gewichtsabnahme das oberste Therapieziel: Eine deutliche Reduktion des Gewichtes heilt sowohl Diabetes Typ 2 als auch OSAS.
Quelle:
Schober, A.-K., Hahn, E.G., Harsch, I.A.
Diabetes mellitus Typ 2 und obstruktives Schlafapnoesyndrom
Diabetologie und Stoffwechsel 2008; 3: 241-249
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