Rolle der FoxO-Transkriptionsfaktoren in der Entstehung und Therapie von Lymphdrüsenkrebs

FoxO-Transkriptionsfaktoren spielen eine wichtige Rolle in der Kontrolle von Zellwachstum, zellulärem Überleben, Zuckerstoffwechsel und Stresstoleranz. Vor knapp zwei Jahren gelang es erstmalig, eine Tumor-unterdrückende Funktion der FoxO-Faktoren im Mausmodell genetisch zu beweisen; im Speziellen wurde gezeigt, dass eine FoxO-Inaktivierung vor allem zur Entstehung von Lymphomen, d.h. von Lymphdrüsenkrebs, beiträgt.

Konkret konnten Prof. Schmitt und Kollaborationspartner nicht nur eine dramatische Beschleunigung der Lymphomentstehung in Abwesenheit aktiver FoxO-Faktoren im Tiermodell demonstrieren, sondern auch wichtige Erkenntnisse zur Signalverschaltung dieser Faktoren in bösartigen Zellen liefern.

Trotz großer Fortschritte im molekularen Verständnis der Entwicklung von Lymphomerkrankungen und zudem erheblichen Verbesserungen der Therapiemöglichkeiten in den letzten Jahren gelten bösartige Geschwulste des Lymphgewebes nach wie vor als sehr gefährliche und häufig tödlich verlaufende Krebserkrankungen. In humanen Lymphomen ist über die Funktion oder gar Defekte – wie sie durch Mutationen oder Fehlsteuerungen entstehen können – von FoxO-Transkriptionsfaktoren kaum etwas bekannt.

Ziele des nun von der Wilhelm Sander-Stiftung geförderten Forschungsprojekts ist daher die Charakterisierung des FoxO-Status in humanen Lymphomen und vor allem die damit verbundene Prüfung des therapeutischen Potentials einer gezielten Beeinflussung bzw. der Wiederherstellung einer möglicherweise gestörten FoxO-Funktionalität durch neue molekulare Therapieansätze für die Lymphombehandlung.

Kontakt:
Prof. Dr. med. Clemens A. Schmitt, Molekulares Krebsforschungszentrum/Prof. Dr. med. Christoph Loddenkemper, Institut für Pathologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin Camp. Virchow-Klinikum, Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin

Die Wilhelm Sander-Stiftung fördert dieses Forschungsprojekt mit über 80.000 €. Stiftungszweck der Stiftung ist die medizinische Forschung, insbesondere Projekte im Rahmen der Krebsbekämpfung. Seit Gründung der Stiftung wurden dabei insgesamt über 160 Mio. Euro für die Forschungsförderung in Deutschland und der Schweiz bewilligt. Die Stiftung geht aus dem Nachlass des gleichnamigen Unternehmers hervor, der 1973 verstorben ist.

Media Contact

Bernhard Knappe idw

Weitere Informationen:

http://www.sanst.de

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