Präventionsprojekt bestätigt unzureichendes Wissen über Bluthochdruck

Trotz Bluthochdrucks sind 62 Prozent nicht in ärztlicher Behandlung iMÖV / RFH

Nach Angaben der Deutschen Hochdruckliga e.V. leiden deutschlandweit bis zu 35 Millionen Bundesbürger an Bluthochdruck. Jedoch weiß lediglich jeder zweite Betroffene dabei von seiner Erkrankung und nur etwa 25 Prozent der Betroffenen befinden sich in ärztlicher Behandlung.

Dabei gilt Bluthochdruck als einer der entscheidenden Risikofaktoren für eine Reihe von Folgeerkrankungen verschiedener Organe wie zum Beispiel der Augen und Nieren sowie des gesamten Herz-Kreislaufsystems. Dabei lassen sich in erster Linie Schlaganfälle und Herzinfarkte auf hohen Blutdruck zurückzuführen, wobei diese unter den häufigsten Todesursachen in Deutschland zu finden sind.

Schätzungen zufolge reduziert ein unbehandelter Bluthochdruck die durchschnittliche Lebenserwartung um bis zu acht Jahren. Viele dieser Bluthochdruckfolgen ließen sich vermeiden, wenn die betroffenen Patienten mit einem erhöhten Blutdruck frühzeitig behandelt werden könnten, da der Bluthochdruck oftmals über einen langen Zeitraum keine Beschwerden verursacht.

Das Blutdruckpräventionsprojekt „Köln aktiv und gesund. Kennen Sie Ihren Blutdruck?!“ setzt genau an dieser Stelle an. Im Rahmen dieses Präventionsprojektes werden im Großraum Köln/Bonn kostenlose Blutdruckmessaktionen durchgeführt und anhand eines standardisierten Fragebogens epidemiologische Versorgungsdaten zur Prävalenz des Bluthochdrucks erhoben.

Das Projekt verfolgt drei Hauptziele: Es soll die Bevölkerung für die mit einem erhöhten Blutdruck einhergehenden Folgeerkrankungen sensibilisieren, Probanden mit nicht bekannten hohen Blutdruckwerten entdecken, um so eine frühzeitige ärztliche Therapie beim Vorliegen eines Bluthochdrucks zu ermöglichen. Insgesamt konnten bereits 3.900 Probanden in das Projekt einbezogen werden.

Dabei wiesen über die Hälfte der teilnehmenden Probanden zum Zeitpunkt der Messung kontrollbedürftige Blutdruckwerte auf. Weiterhin befanden sich knapp 62 Prozent der Probanden mit erhöhten Blutdruckwerten nicht in ärztlicher Behandlung.

Die Ergebnisse dieses Projektes belegen den Stellenwert und die Notwendigkeit von Aufklärungskampagnen für ein verbessertes Bewusstsein der „Volkskrankheit Bluthochdruck“. Um den Präventionsgedanken auch zukünftig auf eine breite Basis zu stellen, ist geplant, das Projekt schrittweise auf weitere Städte in NRW auszuweiten.

Pressemitteilung anlässlich des „WELT HYPERTONIE TAG“ und des 117. Deutschen Ärztetags zum Schwerpunktthema Prävention und Krankheitsvorbeugung im Mai 2014.

Kontakt:
Prof. Dr.med. Dipl.-Kfm. (FH) Rainer Riedel
Institut für Medizinökonomie und Medizinische Versorgungsforschung (iMÖV)
Schaevenstraße 1a/b
50676 Köln
Tel: 0221 20302672
Email: luessem@rfh-koeln.de

http://www.rfh-koeln.de

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Beatrix Polgar-Stüwe idw - Informationsdienst Wissenschaft

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