Portabler Vogelgrippe-Test liefert Ergebnis in zwei Stunden

Wissenschaftler der Nottingham Trent University entwickeln derzeit laut eigenen Angaben ein portables Testgerät, das eine Vogelgrippe-Erkrankung innerhalb von zwei Stunden feststellen kann.

Derzeit dauert es noch rund eine Woche bis die verschiedenen Stämme der Vogelgrippe in Labortests identifiziert sind. Das neue Gerät ist darauf ausgerichtet – vor Ort – bei einem befürchteten Ausbruch oder direkt bei einem Patienten eingesetzt zu werden. Für den Menschen tödliche Virenstämme können damit entscheidend rascher identifiziert und so potenziell Leben gerettet werden. In Indonesien liegt die Sterberate bei mit H5N1 Infizierten laut BBC bei rund 81 Prozent.

Eines der großen Probleme ist, dass frühe Symptome wie Husten und Fieber auch bei anderen verbreiteten Infektionen auftreten und sich so der Zeitpunkt der Diagnose häufig verzögert. Eine in The Lancet veröffentlichte Studie legte nahe, dass die Entwicklung besserer Diagnosemethoden und eine bessere Versorgung der Patienten ihre Überlebenschancen deutlich verbessern könnten. Wird eine Infektion mit H5N1 innerhalb weniger Tage festgestellt, können antivirale Medikamente eingesetzt und die Prognose entscheidend verbessert werden.

Alan McNally, der leitende Wissenschaftler der aktuellen Studie, geht davon aus, dass sein Verfahren einen entscheidenden Vorteil bringen kann. Für den Test ist nur ein Abstrich mit Speichel aus dem Mund des Patienten erforderlich. Er kann Moleküle, die für H5N1 und andere Stämme des Vogelgrippe-Virus spezifisch sind, erkennen. McNally wies darauf hin, dass vielfach die Auffassung vertreten werde, dass eine der besten Möglichkeiten mit Vogelgrippe umzugehen, Erkennung und Eingrenzung sind. „Die Möglichkeit das Virus sofort zu entdecken und zu identifizieren, spielt eine entscheidende Rolle bei der Eindämmung einer möglichen Pandemie.“ Das 2,3 Mio. Pfund teure Projekt wird von der Europäischen Union finanziert. Ziel ist es, eine Version herzustellen, die in einen Koffer passt.

Für die Überlebenschance ist entscheidend, wie früh eine Erkrankung festgestellt und behandelt werden kann. Derzeit wird H5N1 nicht leicht auf Menschen übertragen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich. Wissenschaftler fürchten seit einiger Zeit, dass ein Virenstamm, möglicherweise H5N1, mutieren und die Artenbarriere überschreiten könnte. Die Folge könnte eine weltweite Pandemie sein. Wird derzeit ein Mensch infiziert, ist die Anzahl der Todesfälle sehr hoch. In Indonesien, einem der am stärksten betroffenen Länder, erkrankten 102 Menschen, die in engem Kontakt mit Geflügel lebten. Vier von fünf Erkrankten starben in der Folge.

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Michaela Monschein pressetext.austria

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