Osteoporose: Kalzium und viel Bewegung schützen die Knochen

Älter zu werden bedeutet nicht, zwangsläufig an Osteoporose zu erkranken. Das Osteoporoserisiko wird aber mit zunehmendem Alter höher, und Menschen über 70 haben sehr häufig brüchige Knochen. Ein Sturz führt dann nicht nur zu blauen Flecken, sondern auch leicht zu einem Knochenbruch. Es gibt aber viele Möglichkeiten, die Knochen zu schützen und zu kräftigen – auch dann, wenn man bereits älter ist.

Eine davon ist die regelmäßige Zufuhr von Kalzium. Um den Verlust an Knochensubstanz im Alter aufzuhalten, benötigen wir mit den Jahren mehr Kalzium. Das beste Mittel dafür ist eine kalziumreiche Ernährung. „Vor allem ältere Menschen in Deutschland bekommen aber häufig zuwenig Kalzium“, so der Leiter des IQWiG, Professor Dr. med. Peter Sawicki.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt Frauen nach den Wechseljahren und Männern über 65 die Aufnahme von täglich mindestens 1300 mg Kalzium. Zusammen mit dem Robert Koch Institut in Berlin hat das IQWiG einen „Kalziumrechner“ entwickelt. Mithilfe dieses Internet-Rechners lässt sich schnell und bequem herausfinden, wie viel Kalzium man täglich über die Ernährung aufnimmt und ob der eigene Bedarf damit gedeckt ist.

Wenn es nicht gelingt, sich möglichst kalziumreich zu ernähren, können Kalziumpräparate zur Nahrungsergänzung helfen. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass die Einnahme von Kalziumtabletten selbst Menschen mit höherem Risiko schützt. Dazu Professor Sawicki: „Selbst wenn Sie schon über 70 Jahre alt sind, können Sie Ihr Knochenbruch-Risiko senken, wenn Sie genügend Kalzium aufnehmen.“

Viel Bewegung stärkt die Knochen und könnte das Sturzrisiko senken

Manche Menschen glauben, dass sie ihre Knochen am besten schützen, wenn sie sich wenig bewegen und Situationen vermeiden, die das Risiko für Knochenbrüche erhöhen könnten. Tatsächlich ist mangelnde Bewegung aber einer der wichtigsten Risikofaktoren für Osteoporose. Wer den größten Teil des Tages sitzend oder liegend verbringt, erhöht die Gefahr, dass die Knochen schwach und brüchig werden. Körperliche Aktivitäten, bei denen man das eigene Gewicht tragen muss, können dagegen die Knochen stärken. Eine solche einfache Bewegungs- und Trainingsart mit geringem Verletzungsrisiko ist flottes Gehen (Walking). Auch für ältere Menschen ist das Spazierengehen eine einfache und vertraute Art der Bewegung, die nicht nur den Knochen gut tut.

Professor Sawicki: „Verletzungen sind natürlich immer möglich, wenn man sich bewegt oder trainiert. Wer sich viel bewegt, stärkt aber seine Muskeln und Knochen – und bleibt dadurch körperlich stabiler und sicherer. Das Vertrauen in den eigenen Körper wächst, und man hat möglicherweise ein geringeres Risiko, zu stolpern und zu stürzen.“

Die IQWiG-Website Gesundheitsinformation.de informiert die Bevölkerung allgemeinverständlich und aktuell über medizinische Entwicklungen und Forschungsergebnisse zu wichtigen gesundheitlichen Fragen. Wer über die neuesten Veröffentlichungen der unabhängigen Gesundheits-Website auf dem Laufenden sein möchte, kann den Gesundheitsinformation.de-Newsletter abonnieren.

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Dr. Anna-Sabine Ernst idw

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