Nachweis gestörter Chemie und Funktion im Gehirn

Hierzu werden oft von Patienten Aufgaben durchgeführt, während sie in „der Röhre“ liegen, und im Anschluss werden abweichende Befunde oft in Form bunter Flecken auf Hirnschnittbildern dargestellt.

Forscher von der Magdeburger Universitätsklinik für Psychiatrie konnten nun erstmals zusammen mit Wissenschaftlern aus den USA und der Schweiz die molekularen Ursachen solcher veränderter Hirnaktivitäten am Beispiel der Depression zeigen.

In einer aktuellen Arbeit, welche in der international angesehenen Fachzeitschrift Archives of General Psychiatry publiziert wurde (Walter et al., 2009; Vol. 66 (5), 478-486), konnte gezeigt werden, dass die Änderung der Hirnaktivität beim Betrachten von emotionalen Bildern umso ausgeprägter ist, je höher die Konzentration von Glutamin im Stirnhirn ist. Diese Substanz, so konnte ebenfalls erstmals gezeigt werden, ist bei Patienten mit einer Depression verringert, und diese Verminderung steht in direktem Zusammenhang mit der Unfähigkeit Depressiver, Freude zu empfinden.

In der von Dr. Martin Walter geleiteten Arbeitsgruppe werden derzeit in Magdeburg Folgestudien durchgeführt, die auf eine praktische Anwendbarkeit im klinischen Alltag abzielen. In einem weltweit bislang einmaligen Ansatz werden hierfür Hirnfunktion und Botenstoffe gleichzeitig im Rahmen einer kurzen Untersuchung gemessen, welche unkompliziert und für den Patienten völlig schmerzfrei ist.

Quelle: http://archpsyc.ama-assn.org/cgi/content/abstract/66/5/478

Ansprechpartner für Rückfragen:
Dr. Martin Walter
Universitätsklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin Magdeburg

martin.walter@med.ovgu.de

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