Leberzellkrebs – unbemerkt eine tödliche Gefahr

Eine gesunde Leber ist nur selten vom Leberzellkrebs, dem hepatozelluären Karzinom (HCC), betroffen. Zumeist tritt diese bösartige Erkrankung dann auf, wenn die Leber schon vorgeschädigt ist. Diese Vorerkrankungen können zum Beispiel die Virusinfektionen Hepatitis B und C sein. Auch chronischer Alkoholmissbrauch oder eine Fettleber, die bereits eine Leberzirrhose verursacht haben, können Wegbereiter für die weitere schwerwiegendere Erkrankung der Leber sein.

Viele Lebererkrankungen, ob nun Virushepatitis, Fettleber oder Autoimmunerkrankungen der Leber, bleiben lange ohne spezifische Beschwerden, daher ist die Dunkelziffer hoch. Allein an chronischer Hepatitis B und Hepatitis C sind Hunderttausende von Menschen in Deutschland erkrankt – viele, ohne es zu wissen.  Schätzungsweise 20 Prozent der deutschen Bevölkerung leiden unter Fetteinlagerungen der Leber.

„Der schleichende Krankheitsverlauf ist es, der Lebererkrankungen so tückisch macht. Ernste Beschwerden treten oft erst im späten Stadium auf. Der Leberzellkrebs ist eine späte Komplikation einer Leberzirrhose und kann bei vielen Patienten aufgrund einer zu späten Diagnose nicht mehr geheilt werden. Bei früher Diagnose des Leberkrebses kann eine Lebertransplantation als letzter Ausweg zur Heilung führen. Umso wichtiger ist es, auf die eigene Lebergesundheit zu achten“, sagt Prof. Dr. Peter Galle, Mitglied des Vorstands der Gastro-Liga e.V., anlässlich des 15. Deutschen Lebertages, der am 20. November 2014 stattfindet.

Erhöhte Leberwerte seien oft erste Anzeichen einer Lebererkrankung. Früh erkannt, sind die meisten Lebererkrankungen heute gut behandelbar, sodass sich auch Spätfolgen wie Zirrhose und Leberzellkrebs vermeiden lassen. Eine frühe Diagnose lohnt sich! Bundesweit finden zum 15. Deutschen Lebertag unterschiedliche lokale Veranstaltungen statt. Die Deutsche Leberstiftung, die Deutsche Leberhilfe e.V. und die Gastro-Liga e. V. organisieren den 15. Deutschen Lebertag, um auf die Wichtigkeit der Früherkennung von Lebererkrankungen hinzuweisen: www.lebertag.org

Es gibt verschieden Untersuchungsmethoden, um ein HCC zu erkennen. Zunächst ist eine regelmäßige Überwachung des Krankheitsverlaufes von Patienten mit einer Leberzirrhose wichtig. Bis zu einem Drittel der Zirrhosepatienten können im Laufe ihres Lebens ein HCC entwickeln. Ultraschall und die Bestimmung eines Tumormarkers stehen zu Beginn der Diagnostik.

Zur Sicherung der Diagnose sind dann Computertomografie (CT), Magnetresonanztomografie (MRT) oder kontrastmittel-verstärkter Ultraschall wichtig. Eine Gewebeentnahme (Biopsie) gibt weiteren Aufschluss über die Tumordiagnose. In jedem Fall sollten alle Therapieoptionen unter mehreren Fachärzten abgestimmt werden.

Bei der Behandlung des HCC ist der interdisziplinäre Ansatz mit Betreuung durch Hepatologen, Onkologen, (Transplantations-) Chirurgen, Radiologen und Pathologen entscheidend. Daher sollten HCC-Patienten grundsätzlich an einem Zentrum betreut werden, das alle diese Fachrichtungen beherbergt und so eine optimale Betreuung der Patienten gewährleisten kann.

Ansprechpartner

Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Krankheiten von Magen, Darm und Leber sowie von Störungen des Stoffwechsels und der Ernährung (Gastro-Liga) e.V.
Prof. Dr. Peter R. Galle, Vorstandsmitglied
Friedrich-List-Straße 13, 35398 Gießen
geschaeftsstelle@gastro-liga.de
www.gastro-liga.de

Deutsche Leberstiftung
Prof. Dr. Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender
Bianka Wiebner, Geschäftsführerin
Carl-Neuberg-Straße 1, 30625 Hannover
presse@deutsche-leberstiftung.de
www.deutsche-leberstiftung.de

Deutsche Leberhilfe e.V.
Prof. Dr. Claus Niederau, Vorstandsvorsitzender
Krieler Straße 100, 50935 Köln
info@leberhilfe.org
www.leberhilfe.org

http://www.lebertag.org

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Rita Wilp idw - Informationsdienst Wissenschaft

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