Krebserregendes Virus blockiert Immunreaktion

Virus: blockiert Immunsystem (Foto: utexas.edu, A. Einstein College of Medicine)

Forscher der University of Texas http://utexas.edu  und der University of California http://ucsf.edu  haben herausgefunden, wie ein krebserregendes Virus das Immunsystem des Menschen umgehen kann. Diese Entdeckung könnte helfen zu erklären, warum manche Therapien bei bestimmten Krebsarten nicht greifen.

Das Epstein-Barr-Virus (EBV) verursacht laut Schätzungen jährlich 200.000 Krebserkrankungen wie Lymphome, Karzinome des Nasen-Rachenraums und des Magens. Das Virus gehört zur Familie der Herpesviren.

Keine Interferon-Antwort

Zahlreiche Viren wie EBV verfügen über mikroRNAs, die sie einsetzen, um während einer Infektion die natürlichen Vorgänge in einer Zelle zu umgehen. Virale mikroRNA ist dafür bekannt, dass sie das Absterben der Wirtszellen verhindert, ihr Wachstum fördert und die Abwehr dieser Zellen verringert. Bis jetzt ist jedoch nicht erforscht welche dieser winzigen Moleküle welche Funktionen ausüben, berichtet „Medical Xpress“.

Jennifer Cox von der University of Texas identifizierte mikroRNAs, die von verschiedenen Herpesviren produziert werden und die Interferon-Antwort blockieren. Immunzellen im Körper setzen Interferon frei, um eine Virusvermehrung zu verhindern.

Die Folge ist oft ein langsameres Wachstum oder ein Absterben der infizierten Zellen. Laut der Expertin haben mehrere Herpesviren unabhängig voneinander ähnliche Mechanismen zur Blockierung der Interferon-Antwort entwickelt.

Therapien wirken nicht gleich

Laut Studienleiter Chris Sullivan konzentrieren sich alle diese verschiedenen Viren auf den gleichen Mechanismus, um die Abwehrmechanismen des Körpers zu blockieren. Interferon wird fallweise in Kombination mit einer Chemotherapie zur Behandlung von Lymphomen eingesetzt.

Bei manchen Krebsarten ist dieser Ansatz wirksam, bei anderen nicht. Die aktuelle in „PNAS“ http://bit.ly/1uWPNqT  veröffentlichte Studie hat nachgewiesen, das durch EBV verursachte Lymphomzellen auf diesen Behandlungsansatz weniger gut ansprechen. Damit könnte geklärt sein, warum der Behandlungserfolg bei Interferon sehr unterschiedlich ist.

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Michaela Monschein pressetext.redaktion

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