Hoffnung für Kinder mit Hirntumoren

Der Arzt und Wissenschaftler entdeckte bei Hirntumoren von Kindern Hinweise im Erbgut der Krebszellen, die eine Vorhersage des Krankheitsverlaufs ermöglichen.

So kann die Behandlungsmethode der individuellen Erkrankung angepasst werden. Die Ergebnisse eröffnen außerdem neue Ansätze für spezifische und zielgerichtete Behandlungsmöglichkeiten.

Wenn Kinder an Krebs erkranken, ist eine sichere Beurteilung der Erkrankung entscheidend: Gibt es Hinweise auf ein gutes Ansprechen auf die Behandlung, kann die Therapieintensität verringert werden, etwa indem die Strahlendosis reduziert wird. Damit sollen für die kleinen Patienten Nebenwirkungen und gefährliche Spätfolgen minimiert werden. Ärzte und Wissenschaftler suchen daher intensiv nach so genannten molekularen Markern, die eine Vorhersage des Krankheitsverlaufs erlauben.

Dr. Stefan Pfister aus der Abteilung Molekulare Genetik im Deutschen Krebsforschungszentrum analysiert die molekulargenetischen Eigenschaften der drei häufigsten Hirntumoren des Kindesalters, des Medulloblastoms, des niedriggradigen Astrozytoms und des Ependymoms. Stefan Pfister, der zugleich als Assistenzarzt in der Angelika Lautenschläger-Kinderklinik des Universitätsklinikums Heidelberg arbeitet, zeigte gemeinsam mit seinen Kollegen, dass der Schweregrad der Krankheit von der Aktivität bestimmter Gene in den Krebszellen abhängt. Mit diesem Wissen können die Ärzte in Zukunft gleich bei der Diagnosestellung die Intensität der Behandlung dem individuellen Risiko des Patienten anpassen. Außerdem eröffnen Pfisters Ergebnisse Ansatzpunkte für neue zielgerichtete Therapien.

Die Organisatoren der Charity-Tour des Radtreffs Rhein-Neckar, die seit 1999 auf Initiative von Manfred Lautenschläger an den Start geht, waren von den Ergebnissen von Pfister und Kollegen beeindruckt. Daher soll der Erlös der diesjährigen Tour dem jungen Wissenschaftler aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum zugute kommen. Diese Entscheidung ist auch ganz im Sinne der Initiative „Tour der Hoffnung“, die mit Radsportveranstaltungen Spenden für krebskranke Kinder sammelt und damit die bei der Charity-Tour eingenommene Summe verdoppelt. So kann Stefan Pfister einen symbolischen Scheck über die stolze Summe von 85.000 Euro für seine Forschungsarbeit im Empfang nehmen. Die Scheckübergabe findet nach der Zielankunft der Tour am heutigen Montag, um 15.45 Uhr, in der Wieslocher Alten Heerstraße auf dem Gelände der Firma MLP statt.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum hat die Aufgabe, die Mechanismen der Krebsentstehung systematisch zu untersuchen und Krebsrisikofaktoren zu erfassen. Die Ergebnisse dieser Grundlagenforschung sollen zu neuen Ansätzen in Vorbeugung, Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen führen. Das Zentrum wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren e.V.

Media Contact

Dr. Stefanie Seltmann idw

Weitere Informationen:

http://www.dkfz.de

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