Forscher aus München und Bonn haben eine raffinierte neue Methode gegen den Schwarzen Hautkrebs entwickelt. Dabei wird der Tumor über zwei unterschiedliche Mechanismen gleichzeitig bekämpft: Zum einen wird ein Krebsgen im Erbgut der Tumorzellen ausgeschaltet, das für die bösartigen Zellen lebensnotwendig ist.
Zum anderen wird das körpereigene Immunsystem gegen den Tumor aktiviert. Die Deutsche Krebshilfe unterstützt dieses Forschungsprojekt an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München sowie am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München mit rund 250.000 Euro. Die ersten Ergebnisse sind im November 2008 in der Online-Ausgabe der Zeitschrift "Nature Medicine" veröffentlicht worden.
Um das Krebsgen auszuschalten, nutzen die Wissenschaftler einen Mechanismus, der in Zellen von Pflanzen, Tieren und Menschen zum Abschalten von Genen führt: die so genannte RNA-Interferenz (RNAi). Seit ihrer Entdeckung ist die Interferenz-Methode zu einem wichtigen Werkzeug in der Gentechnik geworden, um Gene gezielt auszuschalten. RNA ist die englische Abkürzung für Ribonukleinsäure, ein naher Verwandter der Erbsubstanz (DNA). "Wir haben die RNA-Interferenz-Technik benutzt, um ein Gen zu hemmen, das die Hautkrebszellen unbedingt zum Überleben brauchen", erklärt Dr. Hendrik Poeck, Projektleiter an der III. Medizinischen Klinik der Technischen Universität München, Klinikum rechts der Isar. Zusätzlich haben die Wissenschaftler das RNA-Molekül derart verändert, dass es gleichzeitig die körpereigene Abwehr aktiviert.
Normalerweise entdeckt das Immunsystem entartete Zellen von alleine, zerstört diese und verhindert so frühzeitig die Krebs-Entstehung. Bei Krebs-Patienten funktioniert dieser natürliche Abwehrmechanismus jedoch nicht mehr. Um das Immunsystem in diesen Fällen wieder zu aktivieren, greifen die Forscher auf eine Entdeckung aus der Virusforschung zurück: Die Abwehrzellen erkennen eingedrungene Viren anhand der RNA, aus der die Viren bestehen. Dabei unterscheidet die Abwehr die Virus-RNA von körpereigener RNA anhand einer spezifischen chemischen Veränderung. "Wir haben 'unsere' RNA, die das Krebsgen ausschaltet, mit dieser Modifikation versehen und so quasi als Virus getarnt. Dadurch wird die körpereigene Immunabwehr alarmiert, die fremden Eindringlinge zu zerstören. Das so 'aufgeweckte' Immunsystem richtet sich dann auch gegen die Krebszellen", erläutert Dr. Robert Besch, Projektleiter an der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie der LMU. "Erste Laborversuche sind sehr vielversprechend." Zudem könne diese Technik prinzipiell auch zur Bekämpfung anderer Krebsarten eingesetzt werden. Doch bis zur Anwendung am Menschen sind zunächst noch weitere Forschungsarbeiten notwendig.
* Nature Medicine, published online: 02.11.08; doi: 10.1038/nm1887
Dr. med. Eva M. Kalbheim | idw
Weitere Informationen:
http://www.krebshilfe.de
Weitere Berichte zu: > Gen > Hautkrebs > Immunsystem > Krebsgen > Krebshilfe > Melanom > RNA > Virus > malignes Melanom
Anzeichen einer Psychose zeigen sich in den Hirnwindungen
26.04.2018 | Universität Basel
Revolutionär: Ein Algensaft deckt täglichen Vitamin-B12-Bedarf
23.04.2018 | Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde
Magnetic resonance imaging, or MRI, is a widely used medical tool for taking pictures of the insides of our body. One way to make MRI scans easier to read is...
Das Kleben der Zellverbinder von Hocheffizienz-Solarzellen im industriellen Maßstab ist laut dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE und dem Anlagenhersteller teamtechnik marktreif. Als Ergebnis des gemeinsamen Forschungsprojekts »KleVer« ist die Klebetechnologie inzwischen so weit ausgereift, dass sie als alternative Verschaltungstechnologie zum weit verbreiteten Weichlöten angewendet werden kann. Durch die im Vergleich zum Löten wesentlich niedrigeren Prozesstemperaturen können vor allem temperatursensitive Hocheffizienzzellen schonend und materialsparend verschaltet werden.
Dabei ist der Durchsatz in der industriellen Produktion nur geringfügig niedriger als beim Verlöten der Zellen. Die Zuverlässigkeit der Klebeverbindung wurde...
Auf der Hannover Messe 2018 präsentiert die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), wie Astronauten in Zukunft Werkzeug oder Ersatzteile per 3D-Druck in der Schwerelosigkeit selbst herstellen können. So können Gewicht und damit auch Transportkosten für Weltraummissionen deutlich reduziert werden. Besucherinnen und Besucher können das innovative additive Fertigungsverfahren auf der Messe live erleben.
Pulverbasierte additive Fertigung unter Schwerelosigkeit heißt das Projekt, bei dem ein Bauteil durch Aufbringen von Pulverschichten und selektivem...
At the Hannover Messe 2018, the Bundesanstalt für Materialforschung und-prüfung (BAM) will show how, in the future, astronauts could produce their own tools or spare parts in zero gravity using 3D printing. This will reduce, weight and transport costs for space missions. Visitors can experience the innovative additive manufacturing process live at the fair.
Powder-based additive manufacturing in zero gravity is the name of the project in which a component is produced by applying metallic powder layers and then...
Ingenieure des Fraunhofer-Instituts für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) in Dresden haben in Kooperation mit Industriepartnern ein innovatives Verfahren...
Anzeige
Anzeige
Konferenz »Encoding Cultures. Leben mit intelligenten Maschinen« | 27. & 28.04.2018 ZKM | Karlsruhe
26.04.2018 | Veranstaltungen
Konferenz zur Marktentwicklung von Gigabitnetzen in Deutschland
26.04.2018 | Veranstaltungen
infernum-Tag 2018: Digitalisierung und Nachhaltigkeit
24.04.2018 | Veranstaltungen
Weltrekord an der Uni Paderborn: Optische Datenübertragung mit 128 Gigabits pro Sekunde
26.04.2018 | Informationstechnologie
Multifunktionaler Mikroschwimmer transportiert Fracht und zerstört sich selbst
26.04.2018 | Biowissenschaften Chemie
Berner Mars-Kamera liefert erste farbige Bilder vom Mars
26.04.2018 | Physik Astronomie