Optimale Behandlung durch gebündeltes Know-how

Jährlich erkranken in Deutschland rund 45.000 Frauen an Brustkrebs. Sowohl bei der Diagnostik als auch bei der Therapie dieser nach wie vor häufigsten Krebserkrankung bei Frauen konnten in den vergangenen Jahren große Fortschritte erzielt werden. Deutlich wird dies in einem erstmals beobachteten weltweiten Rückgang der Brustkrebs-Sterblichkeit. Um betroffenen Patientinnen eine auf den modernsten Erkenntnissen der Diagnostik und Therapie basierende optimale Betreuung zukommen zulassen, wird am Mittwoch, 24. April 2002, am Universitätsklinikum Münster (UKM) das „Brustzentrum Münster“ gegründet, in dem alle in die Brustkrebs-Behandlung eingebundenen Fachdisziplinen des Klinikums noch enger als bisher untereinander und mit den ambulant tätigen Ärzten kooperieren. Zu der um 16.30 Uhr im Hörsaal L 10 im Lehrgebäude des Zentralklinikums stattfindenden Gründungsveranstaltung sind neben niedergelassenen und Krankenhaus-Ärzten auch interessiere Patientinnen und deren Angehörige herzlich eingeladen.

Im „Brustzentrum Münster“ sollen etablierte Vorgehensweisen in Diagnostik und Therapie gebündelt und gemeinsam effizient neue Wege beschritten werden, um einen optimalen Behandlungserfolg zu erreichen und die Überlebenschancen der betroffenen Frauen weiter zu erhöhen. Neben der unmittelbar in die Versorgung der Patientinnen einbezogenen Kliniken und Institute, wie vor allem Frauenklinik, Radiologie, Strahlentherapie, Pathologie und Onkologie, sind auch zahlreiche weitere medizinische Fachdisziplinen und Institutionen am „Brustzentrum Münster“ beteiligt. Das Spektrum der mitwirkenden Fachgebiete reicht von der Nuklearmedizin und Humangenetik über die Anästhesiologie, Allgemeinchirurgie, Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie bis hin zur Psychosomatik, Psychiatrie, Laboratoriumsmedizin, Epidemiologie und Medizinischen Informatik. Kooperationspartner sind ferner das Tumorzentrum Münsterland und das Krebsregister für den Regierungsbezirk Münster.

Für alle Fragen und Anliegen, die sowohl bösartige als auch gutartige Veränderungen der Brust betreffen können, steht den Frauen im Brustzentrum des UKM ein erfahrenes Ärzteteam zur Verfügung. Im Bereich der Früherkennung und differenzierten Diagnostik verfügt das Klinikum über eine Vielzahl hochmoderner, sehr aussagekräftiger und wenig belastender Verfahren, die selbst
kleinste Veränderungen erkennen und bestimmen lassen. Auf der Grundlage der entsprechenden Diagnose wird den Patientinnen eine individuell zugeschnittene konservative und /oder operative Therapie angeboten. In mehr als zwei Drittel der Fälle ist heute bereits eine brusterhaltende Behandlung möglich. Wichtig ist den am Brustzentrum mitwirkenden Medizinern aber die psychologische Seite der Erkrankung. Um den Diagnose-Schock zu verarbeiten, mit der Krankheit leben zu lernen beziehungsweise sie zu verarbeiten, vermitteln die Ärzte eine Betreuung durch Psychologen und eine Unterstützung durch Selbsthilfegruppen.

Die im Rahmen eines Symposiums stattfindende Gründung des Brustzentrums beginnt mit der Begrüßung durch Prof. Dr. Ludwig Kiesel, Direktor der Frauenklinik des UKM. Nach Grußworten des Ärztlichen Direktors des UKM Prof. Dr. Karl Heinz Rahn, des Kaufmännischen Direktors des UKM Manfred Gotthardt und des Dekans der Medizinischen Fakultät Prof. Dr. Clemens Sorg werden Experten des münsterschen Universitätsklinikums aus den Bereichen Frauenheilkunde, Radiologie, Pathologie und Strahlentherapie sowie eine Vertreterin der Patientinnen-Initiative Mut e.V. aus ihrer Sicht über die „Diagnostik und Therapie von Brusterkrankungen am Brustzentrum Münster“ berichten.

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Jutta Reising idw

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