Vorübergehend auftretende Erscheinungen wie ein Pfeifen oder Rauschen im Ohr, ohne dass es hierfür eine äußere Geräuschquelle gibt, kennt fast jeder. Solche in der Fachsprache als Tinnitus bezeichneten Geräusche treten zum Beispiel häufig nach starker Lärmbelastung auf, sie verschwinden zum Glück meist nach kurzer Zeit wieder. Manchmal aber bleiben Ohrgeräusche dauerhaft bestehen, so dass der/die Betroffene deswegen einen Arzt aufsucht. Die medizinische Behandlung von Tinnitus bringt nicht immer den gewünschten Erfolg. Die betroffene Person muss dann lernen, sich mit dem fortbestehenden Ohrgeräusch so gut wie möglich zu arrangieren und es zu akzeptieren. Ein entsprechendes Trainingsprogramm, in dem Tinnitus-Betroffene dies lernen können, wurde am Forschungszentrum für Psychobiologie und Psychosomatik (FPP) der Universität Trier entwickelt. Das Trainingskonzept wird anlässlich des Tages der Region am 9. September 2000 von 10.00 bis 16.00 Uhr an einem Stand des FPP vorgestellt, und es wird über Ergebnisse zum Erfolg dieses Trainings informiert.
In der HNO-ärztlichen Praxis ist Tinnitus eines der am häufigsten angegebenen Symptome. Als vorübergehende Erscheinung sind Ohrgeräusche bei knapp der Hälfte der erwachsenen Bevölkerung zu beobachten. Von einem chronischen (das heißt dauerhaft bestehenden) Tinnitus sind etwa 15 Prozent der Erwachsenen betroffen. Der weitaus größte Teil derer, die ein dauerhaftes Ohrgeräusch haben, kommt mit dieser Situation ganz passabel zurecht und gewöhnt sich an den Tinnitus (ähnlich wie sich ein Arbeiter an die ihn ständig umgebenden Werkstattgeräusche gewöhnt und sie nicht besonders be-achtet). In einer Minderzahl der Fälle gelingt die Gewöhnung nicht; in diesen Fällen zieht der Tinni-tus ständige Beachtung auf sich und kann zum Störenfried werden, welcher den Schlaf beeinträchtigt oder Konzentrationsprobleme und emotionale Verstimmungen wie zum Beispiel Reizbarkeit verursacht. Aufgrund von Untersuchungen kann man da-von ausgehen, dass in Deutschland mindestens 1,5 Millionen Erwachsene unter solchen tinnitusbedingten Problemen leiden.
Klinische Erfahrung und wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass emotionaler Stress und psychische Anspannung den Tinnitus in der Regel verschlimmern. In der psychologischen Behandlung und Rehabilitation von Patienten mit chronischem Tinnitus bemüht man sich deshalb, die Fähigkeit zum Abbau psychischer Anspannung zu fördern und auf diese Weise Verschlimmerungen der Symptomatik entgegenzuwirken. Autogenes Training oder Trainings zur Progressiven Muskelentspannung sind Beispiele für diese Bemühungen.
Bei dem am FPP entwickelten Behandlungs- und Trainingskonzept handelt es sich um eine neuartige, apparategestützte und computergesteuerte Methode. Im Training wird ein Entspannungsverfahren mit einem Aufmerksamkeits(ab)lenkungs-Training kombiniert.
Die Wirksamkeit des Ablenkungs- und Entspannungstrainings (AET) wurde in zwei Forschungsprojekten untersucht. Die Datenauswertungen ergaben, dass mittels AET die Belastung durch den Tinnitus sowie das Ausmaß der tinnitusbedingten Beeinträchtigung in verschiedenen Lebensbereichen nicht nur kurz-, sondern auch langfristig reduziert werden konnte. Die durch das AET erreichte Minderung der tinnitusbedingten Belastung erwies sich als genauso groß wie die Belastungsreduktion, die sonst durch sehr viel aufwendigere stationäre Rehabilitationsprogramme (mehrwöchige, ganztägige Behandlung) oder durch andere, aufwendigere ambulante Behandlungsprogramme erzielt wird.
Ansprechpartner:
Privatdozent Dr. Friedemann Gerhards
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