Nicht nur die Schilddrüse braucht Jod

Eine zu geringe Jodzufuhr kann möglicherweise Brustkrebs begünstigen. Was Wissenschaftler bisher nur aus dem Vergleich von Erkrankungshäufigkeiten und Ernährungsweisen vermutet haben, ist nun auf der Ebene der Zellvorgänge erklärbar. Jod kann die Zellteilung hemmen und bei ausreichender Zufuhr der Entwicklung von Brusttumoren zumindest bei Tieren entgegenwirken.

Bislang war der Kropf – die Vergrößerung der Schilddrüse – als Folge von Jodmangel bekannt. Wissenschaftler konnten jetzt zeigen, dass das Wachstum des Brustgewebes auf ähnliche Weise reguliert wird wie die Schilddrüsenvergrößerung: Wachstumsfaktoren regen Zellen zur Teilung an und fördern die Freisetzung von Fettsäuren aus den Zellmembranen, was den Teilungsprozess weiter beschleunigt. Reagieren diese Fettsäuren mit Jod, entstehen so genannte Jodlaktone. Diese stoppen die Wirkung der Wachstumsfaktoren und hemmen so die Zellteilung.

Tierexperimente können nun den Zusammenhang zwischen Jodzufuhr und Brustdrüsenwucherungen beweisen. Ein Jodmangel förderte das Wachstum von veränderten Brustdrüsenzellen, was sich durch ausreichende Zufuhr von Jod wieder rückgängig machen ließ. Bei Tieren, die bereits an Brustkrebs litten, konnte eine Gabe von jodhaltigen Meeresalgen die Tumorzellen zurückdrängen.

Für die menschliche Ernährung ist der Jodgehalt in getrockneten Algenprodukten jedoch zu hoch. Um den Jodbedarf zu decken, genügt in der Regel eine vollwertige und abwechslungsreiche Ernährung mit Seefisch und Meerestieren sowie Milchprodukten. Verbraucherinnen und Verbraucher sollten außerdem in der eigenen Küche ausschließlich Jodsalz verwenden und bei verarbeiteten Lebensmitteln wie Brot und Wurst auf Jodsalz als Zutat achten. Die Einnahme von Jodtabletten ist nur bei besonderen Risikogruppen wie Schwangeren und Stillenden erforderlich.

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Monika Heinis aid infodienst

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