Tomotherapie am Klinikum rechts der Isar bietet neue Möglichkeiten bei der Behandlung von Krebs

Krebserkrankungen sind weiter auf dem Vormarsch. Sie betreffen alle Altersschichten, vor allem aber ältere Menschen. Entscheidend für den Behandlungserfolg bei Krebserkrankungen ist die Vernichtung bzw. Tötung aller bösartigen Zellen. Heute werden viele tumorkranke Menschen, Erwachsene wie Kinder, durch eine optimale Kombination von Operation, Strahlentherapie und Chemotherapie geheilt.

Einen ganz wesentlichen Anteil an den Heilungserfolgen hat die Strahlentherapie. Sie wird bei mehr als 60 Prozent der Krebspatienten in frühen Tumorstadien mit dem Ziel einer definitiven Beseitigung der Krebserkrankung eingesetzt. Wie die Chirurgie und Chemotherapie steht auch die Strahlentherapie vor der Aufgabe, die Gefahr von Nebenwirkungen möglichst gering zu halten. Hierzu sind aufwändige Planungen der Therapie und ein Höchstmaß an Präzision bei der Durchführung der Strahlenbehandlung erforderlich. Durch die Einführung modernster Bestrahlungskonzepte und Technologien lässt sich dieses erreichen.

Das Klinikum rechts der Isar verfügt seit wenigen Wochen über das derzeit modernste Therapieverfahren in der Strahlentherapie. Die sogenannte Tomotherapie ist bislang nur an wenigen Zentren und Kliniken weltweit verfügbar. In einem von der DFG finanzierten Projekt sollen neben dem Münchner Klinikum drei weitere deutsche Universitätskliniken die neue Methode wissenschaftlich untersuchen und weiterentwickeln.

Prof. Dr. Michael Molls, Direktor der Klinik für Strahlentherapie, erläutert die Vorteile der neuen Methode: „Bei der Tomotherapie steht uns eine ideale Kombination aus zwei Geräten in einem zur Verfügung: Die Bestrahlung selbst erfolgt wie bei den gängigen Linearbeschleunigern mit Photonen – das sind hochenergetische Röntgenstrahlen. Zusätzlich verfügt das Gerät über die Möglichkeiten der Computertomographie. Vor jeder einzelnen Bestrahlung kann so die Lage des Tumors kontrolliert und auf Veränderungen sofort reagiert werden. Die Verteilung der Strahlendosis im Patienten passt sich durch entsprechend flexible Strahlführung optimal den Formen und Ausdehnungen des zu bestrahlenden Tumors an. Auch innerhalb des bestrahlten Gebiets ist die Stärke der Bestrahlung beliebig dosierbar. So können wir die gesunden Gewebe noch besser als bisher schonen. Wir gehen davon aus, dass künftig nur noch weniger als 2 Prozent der Patienten unter beeinträchtigenden, dauerhaften Nebenwirkungen zu leiden haben. Von der neuen Technik werden daher vor allem Patienten mit Lungen-, Brust- und Prostatakrebs sowie Kopf-Hals-Tumoren profitieren, die bisher häufiger unter starken Nebenwirkungen zu leiden hatten. Auch die Heilungsaussichten werden durch die effizientere Tomotherapie weiter steigen.“

Pressekontakt:
Klinikum rechts der Isar der TU München
Tanja Schmidhofer
Tel. 089/4140 2046
Fax 089/4140 4870
mail: schmidhofer@lrz.tum.de

Media Contact

Tanja Schmidhofer idw

Weitere Informationen:

http://www.med.tu-muenchen.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer