Besserer Strahlenschutz fuer Patienten und Personal

Bundesregierung beschliesst Novelle der Roentgenverordnung

Der vorbeugende Strahlenschutz fuer Patienten und medizinisches Personal wird verbessert. Dies ist das Ziel einer neuen Roentgenverordnung, die das Bundeskabinett heute auf Vorschlag von Bundesumweltminister Juergen Trittin beschloss. Nach der Novellierung der Strahlenschutzverordung im vergangenen Jahr wird damit der zweite Schritt zu einer grundlegenden Strahlenschutzreform getan. „Die Novelle der Roentgenverordnung wird einen wesentlichen Beitrag zur Absenkung der Strahlenbelastung fuer Patienten und beruflich strahlenexponierte Personen — insbesondere beim medizinischen Personal – leisten“, sagte Juergen Trittin.

Ziel der Aenderung der aus dem Jahr 1987 stammenden Roentgenverordnung ist neben der Umsetzung von EU-Recht sowie der Anpassung der Regelungen an die neue Strahlenschutzverordnung eine weitere Verbesserung des vorbeugenden Gesundheitsschutzes. So werden bei der Anwendung von Roentgenstrahlung die Dosisgrenzwerte fuer die Bevoelkerung von 1,5 auf 1 Millisievert im Kalenderjahr und fuer beruflich strahlenexponierte Arbeitskraefte (z.B. Medizin, Materialpruefung) von 50 auf 20 Millisievert im Kalenderjahr abgesenkt.

Um die aus der Anwendung der Roentgenstrahlung in der Medizin resultierende Strahlenbelastung zu reduzieren, sieht die Novelle weitergehende Massnahmen zur Qualitaetssicherung und eine Verbesserung der Fachkunde im Strahlenschutz vor. Dazu zaehlt beispielsweise die Pflicht des Arztes, kuenftig Vergleichswerte (diagnostische Referenzwerte) fuer Roentgenuntersuchungen zu beachten und intensiv mit einer aerztlichen oder zahnaerztlichen Stelle zusammenzuarbeiten.

Die erforderliche Fachkunde des medizinischen Personals soll in behoerdlich anerkannten Kursen erworben und durch Fortbildungsmassnahmen alle fuenf Jahre aktualisiert werden. Weiterhin wird ausdruecklich bestimmt, dass der fachkundige Arzt nur dann Roentgenstrahlung anwenden darf, wenn fuer den Patienten der gesundheitliche Nutzen im Vergleich zum Strahlenrisiko ueberwiegt. Das schliesst auch die Pruefung alternativer Untersuchungsmethoden ohne oder mit geringerer Belastung ein.

Erstmals werden in der Verordnung Regelungen zur Teleradiologie getroffen. Teleradiologie umfasst die Untersuchung des Patienten mit Roentgenstrahlung und die Feststellung des Befundes mit Hilfe der Roentgenaufnahmen an unterschiedlichen Orten, die ueber moderne Telekommunikation „online“ miteinander verbunden sind. Damit traegt die Teleradiologie zur Vermeidung von Patiententransporten bei und ermoeglicht eine Diagnostik auf hohem Niveau insbesondere in den unguenstigen Zeitraeumen des Nacht- und Wochenenddienstes.

Der Bundesrat muss der Aenderungsverordnung noch zustimmen.

Der Entwurf der Verordnung zur Aenderung der Roentgenverordnung und anderer atomrechtlicher Verordnungen – einschliesslich Begruendung – ist unter www.bmu.de/Strahlenschutz abrufbar . Ein Hintergrundpapier ist im BMU-Pressereferat erhaeltlich.

Media Contact

Michael Schroeren BMU Pressedienst

Weitere Informationen:

http://www.bmu.de/Strahlenschutz

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer