Mit Fettsäuren gegen Lernstörungen

Britische Forscher gehen jetzt der Frage nach, ob Nahrungsergänzungspräparate mit Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren gegen das Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom (ADS) und andere Lernstörungen helfen.

Das berichtete die BBC am Montag. An der Studie nehmen 120 Kinder teil, die unter verschiedenen Störungen leiden, etwa ADS, Lese- oder Bewegungsstörungen sowie autistische Störungen.

Die Schüler erhalten die Fisch-Extrakte mit den Omega-3-Fettsäuren und die Pflanzenextrakte mit den Omega-6-Fettsäuren zu bestimmten Zeitpunkten im Rahmen der sechs Monate dauernden Versuchsperiode. Hintergrund der Studie: Die Annahme, dass Fettsäure-Defizite zu schweren Lernstörungen führen können, die mehr mit dem Stoffwechsel des Kindes zu tun haben als mit dem Zustand seines Nervensystems.

Die Studie wird unter der Leitung der Psychologin Dr. Madelaine Portland an 13 Grundschulen vorgenommen. In den vergangenen Jahren sei die Zahl der Kinder mit solchen Störungen massiv gestiegen, betonte Portland. Die Diagnose werde mittlerweile vier- bis fünfmal häufiger gestellt – und das liege sicher nicht daran, dass die Störungen besser diagnostiziert würden. „Der bedeutendste Faktor, der sich für Kinder in den vergangenen 20 Jahren verändert hat, ist ihre Ernährung“, erklärte Portland gegenüber der BBC. Daher sei es höchst wahrscheinlich, dass das Problem bei den meisten Kindern mit Lernstörungen eine Frage des Stoffwechsels sei – und nicht der Neurologie – und daher mit Nahrungsergänzungspräparaten behandelbar. Für die Studie müssen die Schüler ihre Nahrung nicht umstellen, um zu klären, ob ein Defizit die Ursache der Lernprobleme ist. Solche Defizite lassen sich mit einem Atemtest feststellen.

Eine Umfrage im Vorfeld zeigte, dass Frühstück-Clubs in den Schulen, die den Schülern eine anständige Mahlzeit vor Schulbeginn anbieten, die Raten des Schwänzens senken und die Leistung der Schüler verbessern können. Drei Viertel der 33 befragten Schulen gaben an, die Beteiligung und Pünktlichkeit habe sich durch die Clubs verbessert. Zudem hatten 80 Prozent den Eindruck, dass die Schüler sich besser konzentrieren konnten. Die Hälfte merkte an, die Leistung der Schüler habe sich verbessert.

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BBC

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