Viele Gesichtsmasken enthalten reizende Inhaltsstoffe

Frische für müde Haut, ein klarer Teint und die Beseitigung kleiner Fältchen – das alles schreibt die Werbung Gesichtsmasken zu.

Ein paar Stunden halte der straffende Effekt auch tatsächlich an, attestiert Prof. Dr. Peter Elsner von der Uniklinik Jena den Masken. Eine regelmäßige Anwendung könne den Zustand vor allem trockener Haut insgesamt verbessern, erklärte Elsner gegenüber der Zeitschrift „Öko-Test“.

Das große Aber: Viele Masken enthalten reizende und Allergie-auslösende Zutaten. Das brachte ein Test des Verbrauchermagazins ans Licht, dessen detaillierte Ergebnisse in der März-Ausgabe nachzulesen sind. Beauftragte Labors nahmen 35 Produkte unter die Lupe, von denen acht die Note „ungenügend“ erhielten, darunter teure Produkte aus der Apotheke.

So fanden die Tester in neun Produkten halogenorganische Verbindungen. Viele dieser Stoffe lösen Allergien aus, einige sogar Krebs. Drei Masken enthielten Formaldehyd-Abspalter oder Formaldehyd – diese Chemikalie steht im Verdacht, Krebs zu erzeugen, und kann schon in geringen Mengen die Schleimhäute reizen und Allergien auslösen. In zwei Produkten fand sich ein Farbstoff, der Anilin enthielt – im Tierversuch löste dieser Stoff Krebs aus. Gesundheitsschädliche polyzyklische Moschus-Verbindungen waren in vier Masken enthalten. Diese künstlichen Duftstoffe reichern sich im menschlichen Fettgewebe an. Neun Produkte wurden von den Testern abgewertet, weil sie Phthalate enthielten, die im Verdacht stehen, Leber und Nieren zu schädigen. Diese Stoffe werden von Kosmetikproduzenten eingesetzt, um den Alkohol zu vergällen und so Branntweinsteuer zu sparen.

Moniert wurden auch Polyethylenglykole und deren Abkömmlinge, die in 75 Prozent der getesteten Produkte steckten. Diese Substanzen verbinden als Emulgatoren Wasser und Fett, machen aber zugleich die Haut durchlässiger für Schadstoffe. Punktabzug gab es auch für Masken, die mehr als zehn Prozent billige Paraffine/Erdölprodukte oder Silikone in der Fettphase enthielten – insgesamt allerdings nur vier Produkte.

Einige bedenkliche Inhaltsstoffe lassen sich an der Deklaration erkennen. So verbergen sich etwa Formaldehyd-Abspalter hinter den Bezeichnungen Imidazolidinyl-Urea, Bronopol, 2-Bromo-2-Nitropropane-1,3-Diol, Bronidox, 5-Bromo-5-Nitro-1,3-Dioxane, Diazolidinyl-Urea und DMDM. Polyethylenglykole und deren Abkömmlinge lassen sich an der Abkürzung PEG oder an der Endung -eth in Verbindung mit einer Zahl erkennen, zum Beispiel Ceteareth-33. Zudem verstecken sie sich hinter den Bezeichnungen Polyglykol, Polysorbate oder Copolyol. Halogenorganische Verbindungen verraten sich durch die Wortbestandteile „Bromo“, „Jodo“ oder „Chloro“.

Menschen, die unter Couperose (erweiterten Äderchen) leiden, sollten keine Masken verwenden, die die Durchblutung fördern, rät das Verbrauchermagazin. Dazu zählen Masken mit Kampfer, Menthol und ätherischen Ölen sowie mit Heilerde. Eine Maske sollte keinesfalls täglich zum Einsatz kommen, bei sehr trockener Haut kann aber dreimal pro Woche durchaus in Ordnung sein. Vor dem Auftragen der Maske sollte das Gesicht gereinigt werden. Wer die Wirkung verstärken will, kann mit einem Gesichtsdampfbad oder einer warmen Kompresse die Poren öffnen. Für Verbraucher, die lieber zu selbst gerührten Masken greifen, liefert das Magazin einige Rezept-Ideen.

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