Gehirn-Scans können Schizophrenie vorhersagen

Gehirn-Scans sollen laut Wissenschaftern der University of Edinburgh helfen eine mögliche Schizophrenie-Erkrankung vorherzusagen. MRI-Scans haben in den grauen Zellen entscheidende Veränderungen sichtbar gemacht. Bei einer kleinen Gruppe von Personen konnten diese Veränderungen nachgewiesen werden, bevor sie Symptome einer Erkrankung zeigten. Die Ergebnisse dieser Studie legen nahe, dass das Beobachten dieser Veränderungen in Kombination mit traditionellen Formen der Beurteilung Ärzten helfen könnte, das Entstehen einer Schizophrenie vorherzusagen. Details der Studie wurden im BioMed Central Medicine veröffentlicht.

Zehn Jahre lang begleiteten die Forscher junge Menschen mit einem hohen Schizophrenie-Risiko. Dieses Risiko bestand, da zwei oder mehr Mitglieder ihrer Familie bereits erkrankt waren. Sie analysierten die Kernspinresonanztomografie-Scans von 65 der 200 Teilnehmer, die durchschnittlich in einem Abstand von 18 Monaten durchgeführt worden waren. Das Team konzentrierte sich laut BBC auf Veränderungen der grauen Zellen. Dieses Gehirngewebe besteht grundsätzlich aus Neuronen, die Informationen übertragen und helfen Erinnerungen abzuspeichern. Acht der 65 Teilnehmer erkrankten durchschnittlich 2,3 Jahre nach dem ersten Scan an Schizophrenie.

Ihre Scans zeigten Veränderungen der grauen Substanz, die vor dem Einsetzen der Erkrankung auftraten. Vor allem wurde eine Verringerung der grauen Substanz im inferioren temporalen Gyrus, der mit der Verarbeitung von Angstgefühlen in Zusammenhang steht. Es ist bekannt, dass Menschen, die an Schizophrenie erkranken häufig bis zu zwei Jahre vor dem Einsetzen der Erkrankung ein verstärkt ängstliches Verhalten zeigen. Jeder Teilnehmer der aktuellen Studie verfügte über ein Risiko von rund 13 Prozent an Schizophrenie zu erkranken. Die festgestellten Veränderungen erhöhten dieses Risiko auf 60 Prozent. Der leitende Wissenschafter Dominic Job erklärte, dass ein genauer Test zur Vorhersage Forschern helfen könnte, Maßnahmen für eine mögliche Prävention zu ergreifen. „Die derzeitigen Verfahren helfen nur vorherzusagen, wer nicht erkranken wird.“ Job betonte, dass eine größere Studie erforderlich sei, um diese Forschungsergebnisse zu bestätigen.

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Michaela Monschein pressetext.austria

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