EPO fördert die Knochenbruchheilung

Dr. Patric Garcia und Dr. Jörg Holstein, Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS), haben am 23. September 2006 auf der Jahrestagung der Sektion Chirurgische Forschung der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie in Münster für ihre Arbeiten zu Erythropoetin (EPO) in der Knochenbruchheilung den Hans-Jürgen Bretschneider Preis erhalten.

In experimentellen Untersuchungen an der Klinik für Unfallchirurgie des UKS (Prof. Dr. Tim Pohlemann) und im Institut für Klinisch-Experimentelle Chirurgie (Prof. Dr. Michael D. Menger) konnten die beiden Autoren zeigen, dass mit dem im Radsport häufig missbrauchten Erythropoetin die Knochenbruchheilung verbessert werden kann. „Erythropoetin könnte im Rahmen der Heilung von Knochenbrüchen eine bedeutende Rolle zu kommen. Wir konnten EPO-Rezeptoren in den Knorpelzellen der sich regenierenden Frakturbereiche nachweisen. Durch die Verabreichung von Erythropoetin wird die Bildung von Knochen im Prozess der Bruchheilung beschleunigt und dadurch eine höhere Knochenstabilität erreicht“, beschreibt Dr. Holstein die Ergebnisse der Untersuchungen.

Sicher werden noch einige weiterführende Grundlagenstudien erforderlich sein, bevor daran gedacht werden kann, EPO für therapeutische Zwecke in klinischen Studien am Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg einzusetzen.

Bis zu 8% der Patienten zeigen nach einem Knochenbruch eine verzögerte Heilung. In vielen Fällen entwickelt sich bei ausbleibender Heilung eine Pseudarthrose. Diese Patienten könnten von weiteren positiven Forschungsergebnissen zu EPO profitieren.

Der Bretschneider Preis wird jährlich von der Sektion Chirurgische Forschung verliehen und erinnert an den ersten Lehrstuhlinhaber für Experimentelle Chirurgie an der Universität zu Köln, der in den 60er und 70er Jahren des letzten Jahrhunderts bahnbrechende Entwicklungen zur Konservierung des Myokards während Herzoperationen mit Herzlungenmaschine in die Klinik eingeführt hat.

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Herr Professor Dr. Michael Menger, Telefon: (06841)16-26551, E-mail: exmdme@uniklinikum-saarland.de

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