Stammzellen verlängern Lebensdauer künstlicher Gelenke
Bei Hüftgelenksbeschwerden droht im schlimmsten Fall der Ersatz durch eine neue Prothese. Zwar gibt ein künstliches Hüftgelenk dem Patienten die alte Bewegungsfreiheit wieder, dennoch ist die damit verbundene Lebensdauer auf nur zehn bis 20 Jahre begrenzt. Eine erneute Operation wird daher notwendig, die jedoch maximal drei Mal wiederholt werden kann. Vor diesem Hintergrund ist es Forschern des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden erstmals gelungen, ein Verfahren zur Verlängerung der Lebensdauer von Endoprothesen zu entwickeln. Um den Betroffenen nach einer solchen Prozedur den Rollstuhl als Alternative zu ersparen, werden Patienten in Zukunft Stammzellen aus dem Beckenkamm entnommen und anschließend mit Wachstumsfaktoren so angereichert, dass sich diese in Knochenzellen umwandeln.
Im Detail werden die körpereigenen Stammzellen nach der Anreicherung wieder in die betroffenen Areale injiziert, um ein für den Patienten günstiges Anwachsen der Prothese zu ermöglichen. Derzeit ist das Projekt mit seiner vorexperimentellen Phase abgeschlossen, so dass im Jahr 2007 mit klinischen Studien begonnen werden kann.
Die Wissenschaftler untersuchen in einem weiteren Projekt die medizinischen Anwendungs- und Wirkungsmechanismen dieser möglichen Therapie am Kniegelenk. Knorpelverluste durch Unfälle oder Erkrankungen könnten somit am wichtigsten Gelenk des Beines ausgeglichen werden. Auch hierbei werden adulte Stammzellen aus dem Beckenkamm auf Trägermaterialien angezüchtet und dem Betroffenen später wieder eingespritzt. Durch Abnutzungen entstandene Knorpelverluste würden im Falle einer generellen, medizinischen Anwendbarkeit behoben werden können.
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