Hohe Sicherheit und Komfort beim Blick in Magen und Darm

Am Universitätsklinikum Heidelberg ist das erste „Interdisziplinäre Endoskopiezentrum“ in Deutschland eröffnet worden, das gemeinsam rund um die Uhr von Internisten, Chirurgen und Anästhesisten betrieben wird. Es ist in der neuen Medizinischen Klinik untergebracht und bietet sämtliche moderne Möglichkeiten der Spiegelung von Magen und Darm an. Im Jahr werden dort ca. 10.000 Endoskopien auf höchstem technischem Niveau vorgenommen.

Für die Patienten hat die enge Zusammenarbeit der medizinischen Fachdisziplinen große Vorteile. „Die Behandlung bleibt in einer Hand. Das Team zieht von vorneherein sämtliche Therapien, Medikamente oder einen Eingriff in Betracht“, erklärte Professor Dr. Wolfgang Stremmel, Ärztlicher Direktor der Abteilung Gastroenterologie der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg, bei einer Pressekonferenz am 12. Oktober in Heidelberg. Dadurch werden Doppeluntersuchungen vermieden und Kosten gesenkt.

Anästhesist hilft bei Notfällen und ermöglicht Narkosen bei schwerkranken Patienten

Die ständige Anwesenheit eines Anästhesisten vervollständigt die umfassende Betreuung: Er kann jederzeit bei schwerkranken Patienten, bei Notfällen oder wann immer eine Narkose erforderlich ist hinzugezogen werden. „Der Anästhesist stabilisiert schwerkranke Patienten und sorgt dafür, dass die Ärzte in Ruhe und mit hoher Sicherheit die Spiegelungen vornehmen können“, erklärte Professor Dr. Bernd Böttiger, Leitender Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie des Universitätsklinikums Heidelberg. Eine Sedierung bietet den Patienten zudem mehr Komfort bei der Untersuchung.

Bislang wurden Endoskopien am Universitätsklinikum Heidelberg sowohl in der Chirurgischen als auch in der Medizinischen Klinik durchgeführt. Diese Standorte wurden nun räumlich und personell zusammengeführt. „Das interdisziplinäre Zentrum stellt eine wirkliche Innovation für die Patienten dar“, sagte Professor Dr. Markus W. Büchler, Geschäftsführender Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg. „Die Patienten treffen nicht mehr entweder auf einen Chirurgen oder Internisten, sondern ein Ärzteteam, das gemeinsam die richtige Therapieentscheidung trifft.“

Früherkennung von Tumoren während der endoskopischen Untersuchung

Das neue Zentrum wird von einem Internisten und einer Chirurgin geleitet: Privatdozent Dr. Peter Sauer, Oberarzt in der Abteilung für Gastroenterologie, und Dr. Anja Schaible, bislang Leiterin der Chirurgischen Endoskopie. Den Schwerpunkten des Klinikums folgend (Transplantationszentrum, Nationales Centrum für Tumorerkrankungen und Europäisches Pankreaszentrum), liegt der Schwerpunkt der Endoskopie bei Patienten vor oder nach Lebertransplantation, Patienten, die an einem Tumor im Magen, Darm oder in der Bauchspeicheldrüse erkrankt sind, oder an einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse oder des Darms leiden.

Mit der modernen technischen Ausstattung können zahlreiche Eingriffe direkt über das Endoskop unter Sichtkontrolle am Bildschirm vorgenommen werden: Dazu gehören die Abtragung von Tumoren und ihrer Frühstufen sowie von Entzündungen, die Entfernung von Gallensteinen und das Einsetzen von „Stents“, Prothesen, die z. B. verschlossene Gallenwege offenhalten. Mit Hilfe spezieller Färbungen oder Ultraschalluntersuchungen über das Endoskop lassen sich Frühformen von Tumoren erkennen und sehr genau vom gesunden Gewebe abgrenzen.

Kontakt:

Privatdozent Dr. Peter Sauer
Tel.: 06221 / 56 6128
E-Mail: peter.sauer@med.uni-heidelberg.de
Dr. Anja Schaible
Tel.: 06221 / 56 8982
E-Mail: anja.schaible@med.uni-heidelberg.de
Bei Rückfragen von Journalisten:
Dr. Annette Tuffs
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 672
69120 Heidelberg
Tel.: 06221 / 56 45 36
Fax: 06221 / 56 45 44
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