Geheimnisse der Spanischen Grippe von 1918 entschlüsselt

Ein Experiment zur Rekonstruktion des tödlichen Grippevirus aus dem Jahr 1918 hat neue Einblicke zur unglaublichen Verbreitung der Infektion ermöglicht. Wissenschaftler der University of Washington haben nachgewiesen, wie eine schwere Immunreaktion bei mit dem wieder geschaffenen Virus infizierten Mäusen ausgelöst wurde. Die Forscher gehen davon aus, dass diese extreme Reaktion den Körper dazu gebracht haben könnte, seine eigenen Zellen abzutöten und so diese Form der Grippe noch tödlicher zu machen. Die in Nature veröffentlichte Studie könnte einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung neuer Behandlungsansätze gegen verschiedene Arten der Grippe leisten. Der Spanischen Grippe fielen 1918-1919 laut BBC weltweit rund 50 Mio. Menschen zum Opfer.

Von der Infektion, die ihren Ursprung bei Vögeln gehabt haben soll, waren vor allem junge Erwachsene betroffen. Die Rekonstruktion des H1N1-Virus soll helfen zu verstehen, warum gerade dieses Virus so tödlich war und beim Kampf gegen das Vogelgrippe-Virus H5N1 helfen. Bei den jetzt infizierten Mäusen wiesen die Wissenschaftler mittels funktioneller Genomanalyse nach, dass das Immunsystem der Tiere heftig auf die Infektion reagierte und bis zum einige Tage später eintretenden Tod aktiv blieb. Gleichzeitig litten die Mäuse an jener schweren Lungenerkrankung, die für diese Form der Grippe charakteristisch ist.

Der Mikrobiologe und Studienautor John Kash erklärte, dass sehr wahrscheinlich die entzündliche Reaktion des Wirtes durch das Virus in höchstem Maß aktiviert wird und dass diese Reaktion das Virus viel gefährlicher für den Wirt macht. „Das Immunsystem des Wirts dürfte überreagieren und zu viele Zellen abtöten. Das wiederum dürfte ein Schlüssel zur hohen Pathogenität des Virus sein.“ Mitautor Christopher Basler von der Mount Sinai School of Medicine kündigte an, dass in einem nächsten Schritt die aktuellen Experimente wiederholt und die Vorgänge im Immunsystem analysiert werden sollen.

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Michaela Monschein pressetext.austria

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