Ultraschall erhöht die Sicherheit bei Narkosen

Clemens-Alexander Greim

Das wissenschaftliche Steckenpferd von Dr. Clemens-Alexander Greim, der seit November 2001 eine C3-Professur für Anästhesiologie an der Universität Würzburg innehat, ist die so genannte transösophageale Echokardiographie. Dieses bildgebende Verfahren eignet sich besonders dazu, während einer Operation das Herz-Kreislaufsystem von herzkranken Hochrisikopatienten zu überwachen.

Clemens-Alexander Greim, der bereits seit 1996 als Oberarzt am Würzburger Universitätsklinikum tätig ist, wurde 1956 in Hamburg geboren. Nach ersten beruflichen Erfahrungen als Medizinisch-Technischer Assistent studierte er von 1981 bis 1987 Medizin an der Universität Hamburg und arbeitete anschließend als Assistenzarzt an Universitätskliniken in Manchester und London.

Von England kehrte er 1990 nach Hamburg zurück und trat eine Stelle als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Anästhesiologischen Abteilung des Universitätskrankenhauses Eppendorf an. 1996 wechselte er dann als Oberarzt nach Würzburg und habilitierte sich hier 1999 für das Fach Anästhesiologie.

Im Mittelpunkt des wissenschaftlichen Interesses von Prof. Greim steht die Anwendung des Ultraschalls zur Überwachung der Patienten und zur Kreislaufforschung in der Anästhesiologie. In seinen klinischen Untersuchungen widmete er sich unter anderem der Funktionsanalyse der linken Herzkammer mit Hilfe der transösophagealen Echokardiographie. In experimentellen Ansätzen hat Prof. Greim zum Beispiel die Auswirkungen minimal-invasiver chirurgischer Eingriffe auf die Herzfunktion untersucht.

Die aktuellen Projekte seiner Arbeitsgruppe befassen sich mit der ultraschallgestützten Herleitung von linksventrikulären Druck-Volumen-Beziehungen. Kennzeichnend für diese Projekte ist ihre Anwendungsorientierung sowie ihre Einbindung in das fachübergreifende Konzept des Herz-Kreislaufzentrums der Universität. So prüfen die Wissenschaftler derzeit zum Beispiel ein Mess-System, mit dem sie künftig das für herzkranke Patienten bei einer Operation auftretende Risiko vorab besser bewerten könnten.

Neben diesem speziellen Verfahren sind weitere Untersuchungen geplant, mit denen das technische Repertoire der Regionalanästhesie durch innovative ultraschallgestützte Verfahren erweitert werden soll. Das Ziel von Greims Arbeitsgruppe besteht also im wesentlichen darin, das hohe Potenzial des Ultraschalls für die Patientensicherheit bei Operationen wissenschaftlich zu untermauern.

Die auf diesem Gebiet in den vergangenen Jahren gewonnenen Erkenntnisse präsentiert Prof. Greim auch in Seminaren. Deren Zielgruppe sind ärztliche Mitarbeiter und Kliniker, die sich gemäß den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin in der transösophagealen Echokardiographie weiterbilden wollen. Den Studierenden bietet er eine Vorlesung über die für die Anästhesiologie relevanten Ultraschallverfahren an.

Kontakt: Prof. Dr. Clemens-Alexander Greim, T (0931) 201-5828, Fax (0931) 201-3444, E-Mail: 
greim@anaesthesie.uni-wuerzburg.de

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Robert Emmerich idw

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