Fast jeder dritte Arbeitnehmer fühlt sich gestresst

Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) und die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) haben gemeinsam das Weißbuch Prävention „Stress? Ursachen, Erklärungsmodelle und präventive Ansätze“ herausgegeben, das im Springer-Verlag erschienen ist. Unter Federführung der MHH wurden internationale Studien, nationale und KKH-interne Daten sowie ausgewählte Projekte analysiert.

Die Auswertungen der Daten geben wichtige Impulse für die Weiterentwicklung zielgruppenspezifischer Stressprävention in Deutschland. Das KKH-Weißbuch stellt somit eine Arbeitsgrundlage für Sozialwissenschaftler, Ärzte sowie Stress-, Präventions- und Suchtexperten dar.

Nach einer Definition des Begriffs Stress erfolgt in weiteren Kapiteln eine Analyse des subjektiven Stresserlebens in der Bevölkerung, insbesondere am Arbeitsplatz sowie bei Kindern und Jugendlichen. Stress betrifft mehr als 28 Prozent der Erwerbstätigen und ist nach Rückenschmerzen das zweithäufigste arbeitsbedingte Gesundheitsproblem. Stress, Depressionen und Angst werden inzwischen auch subjektiv als zweithäufigste arbeitsbedingte Gesundheitsbeschwerden wahrgenommen.

„Die Analyse der Routinedaten der KKH hat deutlich gemacht, dass es Zielgruppen mit besonders hohem Präventionsbedarf gibt. Handlungsbedarf gibt es neben bestimmten Berufsgruppen vor allem bei Kindern und Jugendlichen“, betont Professorin Dr. Ulla Walter aus der MHH-Abteilung Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung, wissenschaftliche Leiterin des Projekts. Viele junge Menschen leiden unter somatischen und psychischen Störungen, die von Stress mit verursacht werden können. Dies weist darauf hin, dass ein Zusammenhang zwischen dem Ausmaß des Stresserlebens und der Häufigkeit psychosomatischer Symptome und Verhaltensauffälligkeiten bestehen kann.

„Ärzte, Psychologen sowie alle Akteure des Gesundheitssystems können sich im KKH-Weißbuch über den aktuellen Forschungsstand zum Thema Stress und Stressprävention informieren und sich Anregungen für weiteren Forschungsbedarf sowie die Weiterentwicklung zielgruppenspezifischer Präventionsangebote holen“, erklärt Ingo Kailuweit, Vorstandvorsitzender der KKH.

Weißbuch Prävention 2005/2006 – Stress? Ursachen, Erklärungsmodelle und präventive Ansätze. Hrsg.: KKH Kaufmännische Krankenkasse in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Hochschule Hannover, Springer Medizin Verlag Heidelberg Berlin, 2006. 39,95 Euro. ISBN 3-540-32661-8

Media Contact

Stefan Zorn idw

Weitere Informationen:

http://www.mh-hannover.de/

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