Wassergefiltertes Infrarot A verbessert die Wundheilung nach Bauchoperationen

In einer prospektiven, randomisierten, kontrollierten, doppeltblinden, im British Journal of Surgery veröffentlichten klinischen Studie wurden nach Bauchoperationen ab dem zweiten Tag nach der Operation die unbedeckten Wunden täglich zweimal 20 Minuten bestrahlt: in der wIRA-Gruppe mit wassergefiltertem Infrarot A (wIRA) und sichtbarem Licht und in der Kontrollgruppe nur mit sichtbarem Licht.

Alle 46 Patienten der wIRA-Gruppe zeigten an jedem der betrachteten 5 aufeinanderfolgenden Tage ausnahmslos eine akute Schmerzminderung nach der wIRA-Bestrahlung (im Median um 13,4 im Vergleich zu 0 in der Kontrollgruppe auf einer visuellen Analogskala VAS von 0 bis 100) bei 57% – 70% weniger Schmerzmittelverbrauch. Die Patienten der wIRA-Gruppe hatten im Vergleich zur Kontrollgruppe eine signifikant und relevant bessere Wundheilung sowie während Bestrahlung in 2 cm Gewebetiefe einen akuten Anstieg der Gewebetemperatur um 2,7°C und des Sauerstoffteildrucks um ca. 30% (von 32 auf 42 mm Hg) bei unveränderten Werten in der Kontrollgruppe. Die wIRA-Gruppe zeigte tendenziell weniger Wundheilungsstörungen (7% gegenüber 15%) und einen kürzeren Krankenhausaufenthalt nach der Operation (9 Tage gegenüber 11 Tagen). Die Gesamtbewertung des Effekts der Bestrahlung unter Einschluss von Wundheilung, Schmerzen und kosmetischem Ergebnis ergab eindrucksvolle Unterschiede zugunsten der wIRA-Gruppe sowohl in der Beurteilung der Chirurgen (79 gegenüber 47 auf einer VAS von 0 bis 100) als auch der Patienten (79 gegenüber 50 auf einer VAS von 0 bis 100).

Lokale Bestrahlungen mit wassergefiltertem Infrarot A (wIRA) nach Operationen vermögen die normale Wundheilung nach Operationen zu verbessern und Kosten nach Magen-Darm-Operationen zu senken.

Originalveröffentlichung: Hartel M, Hoffmann G, Wente MN, Martignoni ME, Büchler MW, Friess H. Randomized clinical trial of the influence of local water-filtered infrared A irradiation on wound healing after abdominal surgery. Br J Surg. 2006;93(8):952-60. DOI: 10.1002/bjs.5429.

Kontaktadresse:
PD Dr. med. Mark Hartel
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Chirurgische Klinik
Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Unfallchirurgie
Im Neuenheimer Feld 110
69120 Heidelberg
e-Mail: Mark.Hartel@med.uni-heidelberg.de

Media Contact

Dr. med. Mark Hartel idw

Weitere Informationen:

http://awmf.org

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