Erlanger Wissenschaftler führend in der Alkoholismusforschung

In der Psychiatrischen und Psychotherapeutischen Klinik beschäftigt sich insbesondere die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Stefan Bleich mit neurobiologischen Zusammenhängen bei Alkoholismus. „Unsere Arbeiten haben in den vergangenen Jahren grundsätzliche Erkenntnisse über genetische und neurobiologische Einflüsse bei der Entwicklung des Alkoholismus gebracht“, sagt Prof. Bleich. „Daraus könnten sich neue therapeutische Ansätze für diese Volkskrankheit ergeben“. Wesentliche Forschungserkenntnisse aus der inzwischen international renommierten mittelfränkischen Studie zur Alkoholismusforschung („Franconian Alcoholism Research Studie“) sind neue Erklärungsansätze, wie Suchtdruck und Alkoholverlangen („craving“) entsteht. Erstmals konnte ein genetischer Hintergrund dieser für die Suchtentstehung und -aufrechterhaltung wichtigen Symptome entdeckt werden. Die weitere Forschung wird sich nach Aussage von Prof. Bleich u. a. darauf konzentrieren, ob Patienten mit einem genetischen Risikoprofil von speziellen therapeutischen Angeboten zur Alkoholentwöhnung profitieren könnten.

Die Arbeiten der Arbeitsgruppe beschäftigten sich mit sehr unterschiedlichen Themen wie der Neurobiologie des Suchtdrucks (Dr. Thomas Hillemacher), genetischen Faktoren der Alkoholabhängigkeit (Dr. Dominikus Bönsch), Gedächtnisstörungen während des Alkoholentzuges (Dr. Julia Wilhelm) und der Genese von Alkoholentzugsanfällen (Dr. Kristina Bayerlein). Ein Großteil der Forschungsprojekte fand dabei in enger Kooperation mit der Klinik für Sucht und Psychotherapeutische Medizin der Klinik am Europakanal (Leitung: Dr. Brigitte Mugele) statt. Beide Kliniken initiierten 2002 die „Franconian Alcoholism Research Studies (FARS)“.

Weitere Informationen für die Medien:
Prof. Dr. S. Bleich
Tel.: 09131 / 85-34262
stefan.bleich@psych.imed.uni-erlangen.de

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Ute Missel idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-erlangen.de/

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