Kann der Konsum von Äpfeln vor einer Darmkrebserkrankung schützen? "Natürlich kann das nicht ein einzelnes Nahrungsmittel leisten", erklärt Prof. Dr. Beatrice L. Pool-Zobel von der Universität Jena. "Das hängt von vielen Faktoren ab, aber der Konsum von faserreicher und ballaststoffreicher Kost kann dazu beitragen", ist sich die Ernährungstoxikologin sicher. "Äpfel und Apfelprodukte bilden darüber hinaus einen wichtigen Bestandteil bei der Krebsprophylaxe, weil sie in Westeuropa ein Hauptlieferant für Flavonoide sind." Noch ist wenig bekannt, woher die gesundheitsfördernde Wirkung dieser Pflanzenbestandteile kommt. Dieses zu erforschen, ist Ziel eines seit drei Jahren bestehenden und gerade bis 2009 verlängerten Projekts, das vom Bundesforschungsministerium (BMBF) finanziert wird. Neben zwei Jenaer Arbeitsgruppen von Prof. Pool-Zobel und Prof. Dr. Frank Böhmer sind Partner aus den Universitäten in Kaiserslautern, Heidelberg, Karlsruhe, München und Würzburg sowie der Forschungsanstalt in Geisenheim beteiligt.
In Jena wird der Einfluss von Flavonoiden auf die Entwicklung von Darmzellen untersucht. Außerdem wollen die Ernährungswissenschaftler ermitteln, wie die Genexpression verläuft - wie also die zellulären Prozesse aussehen, die zur Umwandlung der genetischen Informationen bei Proteinen ablaufen. Die Forschungsanstalt in Geisenheim liefert hierfür das Untersuchungsmaterial. "Das ist ein gut charakterisierter Apfelextrakt aus einer für herkömmliche Apfelsäfte üblichen Sortenmischung", erläutert Prof. Pool-Zobel. "Damit die Proben den gleichen Gehalt an Inhaltsstoffen bieten und unsere Ergebnisse aussagefähig sind, werden sie unter Luft- und Lichtausschluss verpackt und kalt gelagert. Wir können dann je nach Bedarf Portionen einzeln entnehmen und analysieren."
Die ermutigenden Ergebnisse der Jenaer Wissenschaftler, die vor kurzem auch in einer renommierten Fachzeitschrift veröffentlicht worden sind, waren ein Argument für die Verlängerung des Projekts. Die Ergebnisse zeigen, dass Flavonoide tatsächlich die Darmzellen beim Abbau und bei der Abwehr toxischer Substanzen unterstützen und damit das Risiko einer Krebserkrankung verringern. "Dabei konnten wir feststellen, dass die positive Wirkung beim Einsatz des komplexen Apfel-Extraktes stärker war als beim Einsatz einzelner Komponenten aus dem Apfel-Extrakt", sagt Pool-Zobel.
Eine bedeutende Rolle bei der Gesunderhaltung der Darmzellen spielen auch die Trubstoffe - besondere Schwebstoffe, die z. B. in trübem Apfelsaft vorkommen. Aber auch diese Stoffe bilden nur einen Bruchteil der Bestandteile eines Apfels und sollen in ihrer genauen Wirkungsweise zukünftig noch genauer untersucht werden.
Bisher sind die Studien an humanen Zellkulturen durchgeführt worden. "Pilotversuche haben aber gezeigt, dass der Verzehr von einem Liter eines entsprechenden trüben Apfelsafts ausreichen könnte, auch in vivo - also direkt beim Menschen - zu ähnlichen Wirkungen zu führen." Die Untersuchungen hierzu sind Teil des neuen Projektabschnitts.
Langfristig, ist Prof. Pool-Zobel überzeugt, könnten Ergebnisse dieser Forschungen dazu beitragen, die Exposition gegen unvermeidbare Kanzerogene zu reduzieren und damit das Risiko einer Krebserkrankung zu senken.
Das Forschungsprojekt und die Ergebnisse werden im Internet unter www.nutrition-net.org auch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Kontakt:
Axel Burchardt | idw
Weitere Informationen:
http://www.nutrition-net.org
http://www.uni-jena.de/
Revolutionär: Ein Algensaft deckt täglichen Vitamin-B12-Bedarf
23.04.2018 | Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde
Eine Teleskopschiene für Nanomaschinen
20.04.2018 | Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme, Standort Stuttgart, Stuttgart
Das Kleben der Zellverbinder von Hocheffizienz-Solarzellen im industriellen Maßstab ist laut dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE und dem Anlagenhersteller teamtechnik marktreif. Als Ergebnis des gemeinsamen Forschungsprojekts »KleVer« ist die Klebetechnologie inzwischen so weit ausgereift, dass sie als alternative Verschaltungstechnologie zum weit verbreiteten Weichlöten angewendet werden kann. Durch die im Vergleich zum Löten wesentlich niedrigeren Prozesstemperaturen können vor allem temperatursensitive Hocheffizienzzellen schonend und materialsparend verschaltet werden.
Dabei ist der Durchsatz in der industriellen Produktion nur geringfügig niedriger als beim Verlöten der Zellen. Die Zuverlässigkeit der Klebeverbindung wurde...
Auf der Hannover Messe 2018 präsentiert die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), wie Astronauten in Zukunft Werkzeug oder Ersatzteile per 3D-Druck in der Schwerelosigkeit selbst herstellen können. So können Gewicht und damit auch Transportkosten für Weltraummissionen deutlich reduziert werden. Besucherinnen und Besucher können das innovative additive Fertigungsverfahren auf der Messe live erleben.
Pulverbasierte additive Fertigung unter Schwerelosigkeit heißt das Projekt, bei dem ein Bauteil durch Aufbringen von Pulverschichten und selektivem...
At the Hannover Messe 2018, the Bundesanstalt für Materialforschung und-prüfung (BAM) will show how, in the future, astronauts could produce their own tools or spare parts in zero gravity using 3D printing. This will reduce, weight and transport costs for space missions. Visitors can experience the innovative additive manufacturing process live at the fair.
Powder-based additive manufacturing in zero gravity is the name of the project in which a component is produced by applying metallic powder layers and then...
Ingenieure des Fraunhofer-Instituts für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) in Dresden haben in Kooperation mit Industriepartnern ein innovatives Verfahren...
Physiker des Labors für Attosekundenphysik, der Ludwig-Maximilians-Universität und des Max-Planck-Instituts für Quantenoptik haben eine leistungsstarke Lichtquelle entwickelt, die ultrakurze Pulse über einen Großteil des mittleren Infrarot-Wellenlängenbereichs generiert. Die Wissenschaftler versprechen sich von dieser Technologie eine Vielzahl von Anwendungen, unter anderem im Bereich der Krebsfrüherkennung.
Moleküle sind die Grundelemente des Lebens. Auch wir Menschen bestehen aus ihnen. Sie steuern unseren Biorhythmus, zeigen aber auch an, wenn dieser erkrankt...
Anzeige
Anzeige
infernum-Tag 2018: Digitalisierung und Nachhaltigkeit
24.04.2018 | Veranstaltungen
Fraunhofer eröffnet Community zur Entwicklung von Anwendungen und Technologien für die Industrie 4.0
23.04.2018 | Veranstaltungen
Mars Sample Return – Wann kommen die ersten Gesteinsproben vom Roten Planeten?
23.04.2018 | Veranstaltungen
Neuer Impfstoff-Kandidat gegen Malaria erfolgreich in erster klinischer Studie untersucht
25.04.2018 | Biowissenschaften Chemie
Erkheimer Ökohaus-Pionier eröffnet neues Musterhaus „Heimat 4.0“
25.04.2018 | Architektur Bauwesen
Fraunhofer ISE und teamtechnik bringen leitfähiges Kleben für Siliciumsolarzellen zu Industriereife
25.04.2018 | Energie und Elektrotechnik