Neue Therapie bei Schilddrüsenkrebs in der MHH

Bei Patienten, die an einem Schilddrüsenkarzinom leiden, muss in der Regel die Schilddrüse operativ entfernt werden. Um restliches Schilddrüsen- oder Tumorgewebe zu entfernen, dass nach der Operation möglicherweise noch verblieben war, werden die Patienten im Anschluss mit einer Radiojodtherapie behandelt. Das radioaktive Jod reichert sich dabei in dem Restgewebe an und tötet es ab. Die Aufnahme in die Zellen ist aber davon abhängig, dass das die Schilddrüse stimulierende Hormon TSH in ausreichender Menge im Körper vorhanden ist.

Bislang mussten Ärzte warten, bis der Körper des Patienten die Produktion des Hormons wieder hochgefahren hatte. Der Patient musste dabei zunächst eine Phase mit Schilddrüsenunterfunktion durchstehen, die von erheblichen körperlichen und psychischen Nebenwirkungen gekennzeichnet ist. Herz-Kreislaufkomplikationen, Arbeitsunfähigkeit sowie erhöhte Unfall- und Verletzungsgefahren drohen wegen einer Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff. Die Schilddrüsenunterfunktion ist zudem verantwortlich für eine verlangsamte Rekonvaleszenz.

Bei der neuen Therapie erhalten die Patienten sofort nach der Operation Thyrogen, ein biotechnologisch hergestelltes Hormon, das dem menschlichen Schilddrüsenhormon zum Verwechseln ähnelt. Damit kann die Schilddrüsenunterfunktion mit allen Nebenwirkungen vermieden werden, auch der Heilungsprozess läuft schneller. Die Krankheitsphase kann in den meisten Fällen von ungefähr sechs Wochen auf zehn bis zwölf Tage reduziert werden.

Über die Erfolge der Therapie an der MHH berichten am

– Dienstag, 27. Juni 2006,
– um 11 Uhr
– im Senatssitzungssaal der MHH, Carl-Neuberg-Straße 1, 30625 Hannover,
– Professor Dr. Georg F. W. Scheumann, Leitender Oberarzt der Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie,
– Professor Dr. Wolfram Knapp, Direktor der Abteilung für Nuklearmedizin,
– Patienten, die mit der Thyrogen-Therapie behandelt wurden
– Patient, der konventionell behandelt wurde
So kommen Sie zum Senatssitzungssaal: Fahren Sie durch die Haupteinfahrt der MHH auf der Carl-Neuberg-Straße unter der Anzeigentafel hindurch geradeaus weiter bis zur nächsten Fußgängerbrücke. Unter der Brücke gehen Sie links in das Klinische Lehrgebäude I1. Der Senatssitzungssaal ist von dort aus ausgeschildert.

Weitere Informationen erhalten Sie bei Professor Dr. Georg F. W. Scheumann, Scheumann.Georg@mh-hannover.de , Telefon (0511) 532-2017 oder Professor Dr. Wolfram Knapp, Knapp.Wolfram@mh-hannover.de , Telefon (0511) 532-2577.

Media Contact

Stefan Zorn idw

Weitere Informationen:

http://www.mh-hannover.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer