PIN-Stift erleichtert Operationen im Schädel- und Gesichtsbereich

Wissenschaftlern der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie ist es gelungen einen Pin-Stift herzustellen, der eine erleichterte Fixation von resorbierbarem Osteosynthesematerialien bei Operationen im Schädel- und Gesichtsbereich ermöglicht. „Mit der neuen Methode verkürzt sich die Operationszeit und das Entfernen des Osteosynthesematerials ist nicht mehr notwendig, da sich der Pin-Stift innerhalb von zwei Jahren auflöst“, erklärt Markus Brakel, Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, im Gespräch mit pressetext.

Der neu entwickelte Pin besteht aus einer künstlich hergestellten Milchsäure und verschmilzt mit dem Knochen, wenn er erhitzt wird. Der Pin-Stift dient somit als Ersatz für die Titan-Schraube. Der Nachteil ist, dass der Stoff in keinem anderen Bereich eingesetzt werden kann, da er nicht so stabil wie Titan und das Material doppelt so teuer ist. Bei Operationen im Schädel- und Gesichtsbereich übernimmt aber die Krankenkasse die Kosten, so Brakel weiter.

Die Verwendung von Osteosynthesematerial wie beispielsweise Schrauben, Metallplatten, Nägel und Drähte hat sich in den letzten 15 Jahren immer mehr etabliert. Früher wurde es hauptsächlich bei Schädelfrakturen, verursacht durch Autounfälle, angewendet. Dagegen findet es heute einen vermehrten Einsatz bei Schädelfrakturen bei Tumorpatienten, erläutert Brakel. Osteosynthesematerial dient der Zusammenfügung von Knochenteilen. Ist der Bruch verheilt, musste bisher das Material in einer zweiten Operation innerhalb eines Jahres entfernt werden.

An der Entwicklungsarbeit beteiligt waren Forscher der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, des Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden und der Firma Gebrüder Martin GmbH & Co. KG in Tuttlingen http://www.klsmartin.com.

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Ines Gerasch pressetext.deutschland

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