Loseblattsammlung "Chemikalien und Kontaktallergie" jetzt komplett

244 chemische Stoffe nach ihrer hautsensibilisierenden Wirkstärke und gesundheitlichen Bedeutung bewertet

Im Rahmen eines Symposiums hat die BgVV-Arbeitsgruppe „Allergenliste“ heute die überarbeitete und stark erweiterte Endfassung der Loseblattsammlung „Chemikalien und Kontaktallergie“ vorgestellt, in der 244 chemische Stoffe nach ihrer hautsensibilisierenden Wirkungsstärke und gesundheitlichen Bedeutung bewertend zusammengestellt sind. Die Loseblattsammlung ist als Arbeitsinstrument für die ärztliche Praxis, für Wissenschaft, Industrie und Behörden gedacht und soll helfen, das Auftreten von Kontaktallergien zu verhindern.

Viele synthetisch hergestellte Chemikalien und chemisch definierte Inhaltsstoffe von Naturprodukten können als Bestandteile von Haushaltsmitteln, von kosmetischen Produkten oder auch am Arbeitsplatz mit der Haut in Berührung kommen und dort sogenannte allergische Kontaktekzeme hervorrufen. In ihrer hautsensibilisierenden Wirkungsstärke und gesundheitlichen Bedeutung unterscheiden sich Chemikalien erheblich. Die Ausprägung der Allergie hängt von der individuellen Veranlagung, der Verbreitung des Allergens, der Intensität und Dauer des Kontaktes sowie der Konzentration des jeweiligen Allergie auslösenden Stoffes ab. Die Ursachen für die individuell sehr unterschiedliche Sensibilisierungsbereitschaft sind bis heute nicht erschöpfend geklärt. Epidemiologisch gesicherte Angaben über die Häufigkeit derartiger allergischer Reaktionen liegen bislang nur unzureichend vor.

Um eine Kontaktallergie zu verhindern, werden Kenntnisse über die sensibilisierende Wirkung der Stoffe und Zubereitungen sowie über die mögliche Exposition benötigt. Diese Informationen bietet die Loseblattsammlung, die im Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin, BgVV, mit Unterstützung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und in Zusammenarbeit mit Universitäten, der Chemischen Industrie und wissenschaftlichen Oberbehörden erarbeitet wurde. 98 Stoffe wurden in die Kategorie A „bedeutende Kontaktallergene“ eingestuft, 77 Stoffe in die Kategorie B mit „begründetem Verdacht auf kontaktallergene Wirkung“, die Kategorie C umfasst 69 Stoffe mit selten nachgewiesener kontaktallergener Wirkung.

Die Chemikalien sind in Stoffregistern geordnet. Ihre Identifikation erfolgt durch die Bezeichnung der chemischen Substanz, durch bekannte Synonyma, zusätzlich durch die Angabe der sogenannten „CAS-Nummer“, der Registrierungs-Nummer des „Chemical Abstracts Service“ und durch die Strukturformel.

Die Loseblattsammlung ist unter dem Titel „Chemikalien und Kontaktallergie – Eine bewertende Zusammenstellung“ im Verlag Urban & Vogel (Neumarkter Straße 43, 81673 München; ISBN 3-86094-163-1) erschienen und kostet 149,90 DM bzw. 74,95 Euro.

Media Contact

Dr. Irene Lukassowitz idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer