Digitales Klinikum Oldenburg: Mobiles Multimediales Medizinisches Informationssystem in Betrieb

Heute wurde ein neuartiges Computersystem zur Verbesserung des Informationsaustausches innerhalb des Krankenhauses sowie zwischen Krankenhaus, Rehabilitationszentrum und Arztpraxen im Klinikum Oldenburg offiziell in Betrieb genommen.

Das System namens "M³IS" (Mobiles Multimediales Medizinisches Informationssystem) ist eine gemeinsame Entwicklung des Oldenburger OFFIS-Instituts und des Klinikums Oldenburg mit weiteren Partnern. Es ermöglicht den Ärzten im Klinikum ebenso wie den weiterbehandelnden Fach- und Hausärzten, zu jeder Zeit und an jedem Ort die aktuellen Untersuchungsdaten wie Röntgenbilder und -filme, Labordaten und Befundberichte des Patienten einzusehen. In dieser Form ist das Projekt M³IS niedersachsenweit einmalig.

Die Einführung der sogenannten "Integrierten Versorgung" im Gesundheitswesen wird in Deutschland vorangetrieben, um die Qualität der Gesundheitsversorgung weiter zu verbessern und gleichzeitig die steigenden Kosten zu begrenzen. Integrierte Versorgung bedeutet, dass Hausärzte, Fachärzte, Krankenhäuser und Rehabilitationseinrichtungen intensiv zusammenarbeiten, um gemeinsam jedem Patienten die best- und schnellstmögliche Versorgung zu bieten. Dazu erklärt Prof. Dr. Hans-Jürgen Appelrath, Vorstandsmitglied des Oldenburger OFFIS-Instituts: "Die Integrierte Versorgung ist eine Herausforderung an die Informations- und Kommunikationstechnologien im Gesundheitswesen, denn schnelle und sichere Kommunikationsmöglichkeiten zwischen den Ärzten machen eine intensive Zusammenarbeit überhaupt erst möglich. Mit dem Projekt M³IS haben wir in Oldenburg ein innovatives System entwickelt, das eine solche Zusammenarbeit ermöglicht."

Prof. Dr. Gert-Hinrich Reil, Direktor der Klinik für Kardiologie im Klinikum ergänzt: "Das System erlaubt es den Ärzten, mit einem mobilen Endgerät bei der Visite direkt am Bett des Patienten die aktuellen Daten, Befundberichte, Bilder und Filme einzusehen. Dies spart Zeit, stellt sicher, dass immer die aktuellen Informationen vorliegen und bietet den Ärzten erstmals die Möglichkeit, Multimedia-Daten wie Ultraschall- oder Herzkatheterfilme bei der Visite zu berücksichtigen." Gleichzeitig können die weiterbehandelnden Ärzte im Rehabilitationszentrum Oldenburg sowie in den angeschlossenen Arztpraxen aktuelle Daten zu ihren Patienten abrufen. Neben dem klassischen Arztbrief sind auch hier Bilder, Filme und aktuelle Labordaten einsehbar. Ein umfangreiches Sicherheitskonzept stellt sicher, dass dabei keine Patientendaten in falsche Hände geraten. Praktisch bedeutet dies, dass aktuelle und vollständige Informationen überall dort vorliegen, wo sie für die Behandlung benötigt werden. Die dadurch gewonnene Zeit können die Ärzte verwenden, um sich intensiver auf die Betreuung und Versorgung ihrer Patienten zu konzentrieren.

Die zweijährige Entwicklung des M³IS-Systems wurde vom Land Niedersachsen im Rahmen der "Multimedia-Initiative Niedersachsen" gefördert. Neben dem Klinikum Oldenburg und dem OFFIS-Institut sind die Firmen Microsoft Deutschland, Höft & Wessel sowie das Rehabilitationszentrum Oldenburg und zwei Arztpraxen (die kardiologische Facharztpraxis Hofer/Ohlmeyer aus Oldenburg und die hausärztliche Praxisgemeinschaft "Am Rechter" aus Westerstede) an der Entwicklung und Erprobung des Systems beteiligt.

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Britta Müller idw

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