Wenn die Schuppenflechte auf die Gelenke übergreift

Bochumer Rheumagespräch im RUB-Klinikum Bergmannsheil

Neue Medikamente, schonende Therapien

Neue, gentechnisch hergestellte Medikamente gegen Gelenkentzündungen durch Schuppenflechte, Studienergebnisse zur schonenden Behandlung von Arthrose und Diagnose- und Therapiemöglichkeiten bei Gefäßentzündungen stehen auf dem Programm des Bochumer Rheumagesprächs, das die Medizinische Klinik I der RUB in den BG-Kliniken Bergmannsheil (Direktor: Prof. Dr. Harald Klein) am 14. Dezember 2005 (16 bis 18.30 Uhr, Hörsaal I) organisiert. Niedergelassene und Klinikärzte können sich über aktuelle Aspekte rheumatischer Erkrankungen informieren. Veranstalter ist die Akademie für ärztliche Fortbildung der Ärztekammer und der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe.

Biologika blockieren Botenstoffe des Immunsystems

An einer Schuppenflechte leiden etwa ein bis zwei Prozent der Bevölkerung. Von diesen Betroffenen erkrankt schätzungsweise jeder zehnte auch an einer Gelenkentzündung, der sog. Psoriasisarthritis. In der Regel tritt die Erkrankung zwischen dem 20. und dem 40. Lebensjahr auf. Um Gelenkzerstörungen möglichst zu verhindern werden sog. Basistherapeutika wie Methotrexat eingesetzt, die den Entzündungsprozess verlangsamen und im Idealfall sogar aufhalten sollen. Vorgestellt werden auch die neuen, gentechnisch hergestellten Medikamente (Biologika), die gezielt Botenstoffe des Immunsystems blockieren können.

Kritische Diskussion neuer Medikamente

Einen weiteren Schwerpunkt der Fortbildung stellen innovative Therapieprinzipien der Arthrose dar. Da die momentan bei der Arthrosebehandlung eingesetzten Medikamente bei Langzeitbehandlungen u.a. zu gehäuften Magengeschwüren führen, wurde der entzündungshemmende und knorpelverbessernde Effekt von Substanzen untersucht, die direkt in Gelenke gespritzt werden. Die Ergebnisse dieser Studien werden im Rahmen des Bochumer Rheumagesprächs diskutiert.

Rechtzeitig einschreiten – Erblindung verhindern

Kopfschmerzen, Sehstörungen und Kauschmerzen können bei älteren Menschen Ausdruck einer Gefäßentzündung sein, die zu einer Verdickung und Druckschmerzhaftigkeit der Schläfenarterien führt. Diese als Riesenzellarteriitis bezeichnete Erkrankung kann unbehandelt innerhalb kurzer Zeit zur Erblindung führen. Etwa die Hälfte der Betroffenen leiden zusätzlich unter einer sog. Polymyalgia rheumatica, die sich durch innerhalb weniger Tage einsetzende Schmerzen und eine Steifigkeit im Schulter- und Beckengürtelbereich auszeichnet. Typisch für beide Erkrankungen ist das prompte Ansprechen auf Kortisonpräparate, die meist über mindestens zwei Jahre eingenommen werden müssen. Über die Wege zur Diagnose und die Möglichkeiten, die Kortisondosis bei der Behandlung dieser Erkrankungen möglichst niedrig zu halten, können sich Ärzte beim Bochumer Rheumagespräch informieren.

Weitere Informationen

PD Dr. Martin Meyer, Oberarzt der Medizinischen Klinik I, Berufsgenossenschaftliche Kliniken Bergmannsheil Bochum, Klinikum der Ruhr-Universität, Bürkle-de-la-Camp-Platz 1, 44789 Bochum, Tel. 0234/302-0, E-Mail: Martin.Meyer-2@ruhr-uni-bochum.de

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Dr. Josef König idw

Weitere Informationen:

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