Gefäßchirurgie: Wenn die Venen ausgehen

Im fortgeschrittenen Stadium von Durchblutungsstörungen der Beinarterien kommt es oft zum Verschluss dieser Gefäße. Um den Blutfluss wieder herzustellen, umgeht der Chirurg mit einen so genannten Bypass die verschlossene Stelle. Dafür entnimmt er eine Beinvene des Patienten. Was aber, wenn aufgrund vorausgegangener Bypass-Operation am Herzen oder infolge von Krampfaderbehandlungen die dafür benötigte Vene zerstört und kein körpereigenes Ersatzmaterial mehr vorhanden ist? Die Klinik für Gefäßchirurgie und Nierentransplantation des Universitätsklinikums Düsseldorf hat mit der Transplantation von Spendervenen ein Verfahren in Deutschland eingeführt und perfektioniert, das in solchen Fällen eine Lösung bietet.

Die Leitvenen der Beine, der einzig dauerhaft gut funktionierende Gefäßersatz für eine Bypassoperation, wird nicht nur zur Wiederherstellung des Blutflusses im Bein sondern auch für Bypässe am Herzen verwendet. Gesunde Beinvenen sind daher in zunehmendem Maße nicht mehr vorhanden, wenn eine Beinarterie verschlossen ist. Die Lösung: Das Team um Prof. Dr. Dr. h.c.Wilhelm Sandmann transplantiert blutgruppen-gleiche Spendervenen verstorbener Organspender oder lebender Spender.

Nötig ist eine begleitende Therapie gegen Abstoßungen, die zusammen mit dem Institut für Transplantationsdiagnostik und Zelltherapeutika (ITZ)) des Universitätsklinikums Düsseldorf, entwickelt wurde. Seit 1997 wurde bei 47 Patienten, denen eine Amputation gedroht hätte, 55 Venen transplantiert. Bei mehr als der Hälfte der Patienten konnte der Eingriff als erfolgreich bewertet werden. Im Vergleich dazu steht die sichere Amputation ohne diese Therapie.

Kontakt: Prof. Dr. Dr. h.c. W. Sandmann, Universitätsklinikum Düsseldorf,
Tel.: 0211 817090

Media Contact

Susanne Dopheide idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-duesseldorf.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Ultraleichte selbstglättende Spiegel

…erhöhen die Effizient hochmoderner Teleskope. Schon immer faszinierte den Menschen der Blick in den Sternenhimmmel und nicht minder faszinierend ist es, die Erde aus dem Weltraum zu betrachten. Möglich ist…

Überraschende Umkehr in Quantensystemen

Forschende haben topologisches Pumpen in einem künstlichen Festkörper aus kalten Atomen untersucht. Die Atome wurden mit Laserstrahlen gefangen. Überraschenderweise kam es zu einer plötzlichen Umkehr der Atome an einer Wand…

Magnetisch durch eine Prise Wasserstoff

Neue Idee, um die Eigenschaften ultradünner Materialien zu verbessern. Magnetische zweidimensionale Schichten, die aus einer oder wenigen Atomlagen bestehen, sind erst seit kurzem bekannt und versprechen interessante Anwendungen, zum Beispiel…

Partner & Förderer