Neues Operationsverfahren zur Behandlung der Kurzsichtigkeit: Laser Epitheliale Keratomileusis

Das neue Operationsverfahren „Laser Epitheliale Keratomileusis“ (LASEK) wird bisher deutschland-weit hauptsächlich am Uniklinikum Regensburg eingesetzt – hier bereits seit ca. einem Jahr mit sehr gutem Erfolg.

Seit einigen Jahren hat sich zur operativen Behandlung der Kurzsichtigkeit die Behandlung mit Laser, dem sog. Excimer-Laser, durchgesetzt, hier vorallem zwei Verfahren: die Photorefraktive Keratektomie (PRK) und die Laser in-situ Keratomileusis (LASIK). Bei der PRK wird die 0,5 Millimeter dicke Hornhaut um etwa 0,1 Millimeter abgeschliffen. Beim LASIK-Verfahren schneiden die Chirurgen mit einer Art „Hobel“ in die Hornhaut und klappen die obere Hälfte der Hornhaut wie einen „Deckel“ auf. Der Laser schleift die darunter liegende Hornhaut ab und anschließend wird der „Deckel“ zurückgeklappt.

Es hat sich jedoch gezeigt, dass durch diesen Schnitt in die Hornhaut ihre Stabilität nach der Operation geschwächt sein kann und Jahre nach der Operation eine deutliche Sehverschlechterung auftreten kann. Daher wurde vom italienischen Augenarzt Dr. Massimo Camellin eine neue Operationsmethode entwickelt: Die LASEK.
Die Laser Epitheliale Keratomileusis (LASEK) wird weltweit seit ca. 3 Jahren zur operativen Korrektur der Kurzsichtigkeit (Myopie) eingesetzt und ebenfalls mit einem Excimer Laser durchgeführt. Bei der LASEK wird – im Gegensatz zur LASIK – kein tiefer Schnitt in die Hornhaut benötigt. Vor der eigentlichen Laseroperation wird die oberste Schicht der Hornhaut gelöst und zurückgerollt, nach der Operation wird sie wieder auf die ursprüngliche Stelle gelegt. Hierdurch ist die Wundoberfläche sofort nach der Operation geschützt und Wundheilungsreaktionen werden vermindert. Auch die Schmerzbelastung für den Patienten ist hierdurch geringer.

Die Ergebnisse der Myopiekorrektur mittels LASEK sind sehr gut. Über 95 % der operierten Augen mit einer Kurzsichtigkeit von bis zu -6 dpt benötigen nach der Operation keine Brille mehr um das tägliche Leben zu meistern. In Deutschland wird die LASEK bisher hauptsächlich an der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde der Universität Regensburg angewendet. „Seit ca. einem Jahr behandeln wir hier in Regensburg pro Woche ca. fünf Patienten mittels LASEK“, so PD Dr. Dr. Lohmann, „und dies mit sehr gutem Erfolg“.

Kontakt:
Klinikum der Universität Regensburg
– Pressestelle –
Cordula Heinrich
93042 Regensburg
Tel.: 0941-944-5734
Fax: 0941-944-5989 
cordula.heinrich@klinik.uni-regensburg.de

oder:

Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde
PD. Dr. Dr. Chris P Lohmann
93042 Regensburg
Tel: 0941-944-9201
Fax: 0941-944-9202 
lohmann@eye-regensburg.de

Media Contact

Dr./M.A. Rudolf F. Dietze idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer