Der neue Typ Mann geht Potenzprobleme offen an

Die Kluft zwischen Wollen und Können

Frauen kommen ins Klimakterium, Männer in die Midlife-Crisis. Was bei den Damen als normale Folge der Hormonumstellung gilt, wird bei denHerren meist belächelt. Dabei haben sie genauso mit körperlichen Veränderungen zu kämpfen wie ihre Partnerinnen.

„Untersuchungen haben gezeigt, dass zum Beispiel der Testosteronspiegel, das männliche Hormonpendant zum weiblichen Östrogen, ab dem 40. Lebensjahr stetig abfällt“, erklärt Dr. Frank Sommer, Professor für Männergesundheit an der Uniklinik Hamburg. Bemerkbar macht sich das durch Schwächegefühl, Konzentrationsschwierigkeiten, Schweißausbrüchen und Depressionen. Mit den Kräften schwindet oft auch die Erektionsfähigkeit. Impotenz heißt das Damoklesschwert, das über Männern schwebt, die langsam reifer werden.

Jeder fünfte Mann ab 40 hat Erektionsstörungen. Zwischen Wollen und Können liegt häufig eine Kluft. Lange Zeit war das Thema ein Tabu, sowohl zu Hause als auch in der Öffentlichkeit. Doch diese Zeiten sind vorbei. Eine europaweite Studie des Marktforschungsinstituts Ipsos, die im April vonBayer HealthCare vorgestellt wurde, belegt die Existenz eines neuen Typus: des „vitalsexuellen“-Mannes. Er ist aktiv, großzügig und ein erfülltes Liebes- und Sexualleben sind ihm sehr wichtig – so sehr, dass er sich traut, seine Probleme anzusprechen und einen Arzt aufzusuchen.

Damit hat er schon halb gewonnen. Denn es gibt mittlerweile zahlreiche Behandlungsmöglichkeiten, die den meisten Männern in punkto Sexualität weiterhelfen können. „Medikamente der Klasse der PDE-5-Hemmer sind dabei die Könige unter den Therapieoptionen gegen Erektionsstörungen“, erläutert Sommer. Vardenafil, einer der Wirkstoffe dieser Substanzklasse, ermöglicht im Allgemeinen eine Erektion bereits innerhalb von 25 Minuten. „Standfest“ kann der Patient über mehrere Stunden lang werden – sexuelle Stimulation vorausgesetzt.

Das bestätigte jetzt eine Studie mit knapp 400 Männern, die an Potenzstörungen leiden und Vardenafil getestet haben. Die Ergebnisse, auf dem World Congress of Sexology (WCS) im kanadischen Montreal vorgestellt, machen Männern mittleren Alters Hoffnung: 77 Prozent der Teilnehmer gaben eine verbesserte Erektionsfähigkeit an, 70 Prozent konnten noch zehn Stunden nach der Einnahme erfolgreich Geschlechtsverkehr ausüben. „Dieses breite Zeitfenster bietet genügend Möglichkeiten für ein spontanes Liebesleben“, kommentiert Sommer die Studienergebnisse.

Schuld an Erektiler Dysfunktion, so der Name des Krankheitsbildes, ist häufig ein ungesunder Lebensstil. Stress, zu wenig Bewegung, zu fettes Essen lassen den Körper frühzeitig altern. Die Konsequenz: Durchblutungsstörungen, die speziell in den kleinen Gefäßen, die auch das Penisgewebe durchziehen, zuerst auftreten. Dr. Michael Despeghel-Schöne, Sportwissenschaftler und Anti-Aging-Fachmann: „Männer machen sich um Gesundheit und Prävention oft erst dann Gedanken, wenn Probleme auftreten. Dabei gibt es unkomplizierte Mittel, den inneren Schweinehund zu überwinden und gesünder zu leben.“

Ein einfaches, aber effektives Training kombiniert mit einer fettarmen Ernährung unterstützt den Mann dabei, seinen Körper wieder in Form zu bringen. Offene Gespräche mit der Partnerin und möglicherweise die Einnahme eines Medikamentes helfen dabei, dass es auch im Liebesleben wieder klappt.

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