Vitamin C ist doch kein Erkältungskiller
Tägliche Einnahme bleibt ohne schützende oder krankheitserleichternde Wirkung
Die Einnahme von Vitamin C kann Erkältungen nicht verhindern. Zu diesem überraschenden Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung von Robert Douglas von der Australian National University und Harri Hemilä von der University of Helsinki. Damit verliert das Werk von Linus Pauling „Vitamin C and the common cold“, das in den 70ern ein Bestseller war und den Mythos des Vitamin Cs als Erkältungsmittel etablierte, völlig an Bedeutung. Die Ergebnisse der Studie sind in der aktuellen Ausgabe von PloS Med erschienen.
Die beiden Forscher analysierten 23 repräsentative Studien der vergangenen 65 Jahre, in denen die Wirksamkeit von Vitamin C getestet wurde. In allen Untersuchungen wurde einer Gruppe von Probanden je 200mg Vitamin C täglich verschrieben, während die Kontrollgruppe nur ein Placebo erhielt. Nach Abschluss der eingehenden Analyse konnten die beiden Forscher jedoch keine prophylaktischen Effekte von Vitamin C gegen Erkältungen nachweisen. „Die regelmäßige Einnahme von Vitamin C hat keine schützende Wirkung gegen Erkältungen und keinerlei beziehungsweise nur geringe Auswirkungen auf den Verlauf einer Erkältung“, erklärten die Experten. Bei jenen Patienten, die trotz täglicher Einnahme von Vitamin C dennoch eine Erkältung bekamen, dauerte die Erkältung geringfügig kürzer als bei der Kontrollgruppe.
Einzig bei der Gruppe der Extremsportler konnten sechs Studien eine Reduzierung der Erkältungswahrscheinlichkeit durch Vitamin C um 50 Prozent feststellen. Auch bei Erkältungen, die durch kaltes Wetter ausgelöst werden, berichten sechs Studien von einer positiven Wirkung von Vitamin C. In einer Untersuchung wird berichtet, dass durch die Einnahme einer einzigen, sehr hochdosierten Menge Vitamin C (acht Gramm) beim Einsetzen der ersten Erkältungssymptome, der Krankheitsverlauf kürzer war.
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