Gestörte Nachtruhe: TU Graz untersucht den Einfluss von Elektrosmog auf den Schlaf

Schlafstörungen beeinträchtigen das Wohlbefinden ganz erheblich, als Ursache müssen oft Mobilfunk-Masten herhalten. Im Rahmen der EPROS (Electrosensitives Protected Sleep)-Schlafstudie untersuchen Wissenschafter der TU Graz den Zusammenhang zwischen elektromagnetischen Feldern und Schlafstörungen. Seit Jahresbeginn messen der Elektrosmog-Experte Norbert Leitgeb und sein Team vom Institut für Krankenhaustechnik der TU Graz bereits in österreichischen Schlafzimmern. Im Zuge des deutschen Mobilfunk-Forschungsprogramms hat das Deutsche Bundesamt für Strahlenschutz die Grazer Forscher nun beauftragt, das einzigartige Studiendesign auch in Deutschland anzuwenden. Damit soll auch in Deutschland den Betroffenen eine Hilfestellung angeboten werden.

Personen, die ihre Schlafstörungen auf Sendeanlagen zurückführen, können sich ab sofort an der TU Graz melden. „Wir untersuchen in unserer Studie die Frage, ob hochfrequente elektromagnetische Felder, insbesonders jene von Mobilfunkmasten, Schlafstörungen verursachen können“, erklärt Projektleiter Norbert Leitgeb. Das Studiendesign der Forschergruppe ist bislang einzigartig: „Wir gehen mit unserer Untersuchung erstmals direkt zu den Menschen und führen die Messungen in deren gewohntem Umfeld durch. Dabei erzeugen wir keine zusätzlichen elektromagnetischen Felder, sondern untersuchen die Reaktion auf deren Abschirmung“, ergänzt Leitgeb.

Zwölf Nächte lang messen die Wissenschafter direkt in den Schlafzimmern der Betroffenen. Die Forscher überwachen dabei den Schlaf der Probanden per Elektroenzephalogramm (EEG), zeichnen die Herztätigkeit auf und halten die Bewegungen der Augen mit Hilfe eines Elektro-Okulogramms fest. Parallel dazu überwachen die Wissenschafter die herrschende Elektrosmog-Zusammensetzung und können somit den Anteil des Mobilfunks im Vergleich zu anderen Verursachern untersuchen.

In Österreich hatte der Aufruf, Schlafstörungen umfassend und kostenlos untersuchen zu lassen, zu Jahresbeginn zu einem großen Ansturm auf Leitgebs Institut geführt. Erste Ergebnisse der EPROS-Studie, die in Österreich vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie und vom Lebensministerium gefördert wird, sollen Anfang 2006 präsentiert werden.

Rückfragen und Anmeldung: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Norbert Leitgeb
Tel: +43 (0) 316 873 – 7378; Email: norbert.leitgeb@TUGraz.at

Media Contact

Alice Senarclens de Grancy idw

Weitere Informationen:

http://www.tugraz.at

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