Siemens übernimmt elektrochemische Biochip-Aktivitäten von Infineon

Quicklab soll zur Marktreife gebracht werden

Die 2004 mit dem deutschen Zukunftspreis prämierte Biochip-Technologie „Labor auf dem Chip“ – von Siemens, dem Fraunhofer Institut für Siliziumtechnologie und Infineon Technologies in Zusammenarbeit entwickelt – macht einen großen Schritt nach vorn: Siemens Medical Solutions übernimmt alle Entwicklungsaktivitäten von Infineon für das Siemens-Projekt Quicklab.

Mit der Übernahme des Projektes wechseln die Patente, ein Hightech- Biochip-Labor und – durch die beteiligten Experten – auch das entsprechende Know-how zur Silizium- Biochip-Herstellung zu Siemens. Ziel ist es, das „Labor auf dem Chip“, genannt Quicklab, bei Siemens zur Marktreife zu bringen. Das komplette Analysesystem wird in eine Scheckkarte integriert und bietet die Grundlage für umfassende und kostengünstige Analysemethoden in der klinischen Routinediagnostik.

Quicklab ist ein Molekulardiagnostiksystem, mit dem in der klinischen Routinediagnostik in Zukunft Schnelltests durchgeführt werden können. Es eignet sich sowohl für Erbsubstanz (DNS) wie für Proteine – ideal für ein breites Anwendungsspektrum: So lassen sich mit Quicklab Erreger von Infektionskrankheiten ebenso aufspüren wie Allergien, Erbkrankheiten und Unverträglichkeiten gegenüber Medikamenten oder bei Transplantationen. Das Auswertesystem gibt diagnostische Informationen als elektrisches Signal aus und ist damit schneller, robuster und einfacher als optische Verfahren. Heute werden entsprechende Tests in Großlabors mit aufwändigen Analysegeräten durchgeführt, was kostenintensiv ist und bisweilen Tage dauern kann. Voll integrierte „Labor auf dem Chip“ – Diagnostiksysteme werden derzeit für die klinische Routine entwickelt. Deren Marktpotenzial wird von Experten als sehr hoch eingeschätzt. Derzeit beträgt der Markt für molekulare Diagnostik gut eine Milliarde Euro.

Siemens Medical Solutions (Med) ist weltweit einer der größten Anbieter im Gesundheitswesen. Der Bereich steht für innovative Produkte und Komplettlösungen sowie für ein umfangreiches Angebot von Dienst- und Beratungsleistungen. Abgedeckt wird das gesamte Spektrum über bildgebende Systeme für Diagnose und Therapie, die Elektromedizin und die Audiologie bis hin zu IT-Lösungen. Mithilfe dieser Lösungen ermöglicht Med seinen Kunden, sichtbare Ergebnisse sowohl im klinischen, als auch im administrativen Bereich zu erzielen – so genannte „Proven Outcomes“. Innovationen aus dem Hause Siemens optimieren Arbeitsabläufe in Kliniken und Praxen und führen zu mehr Effizienz in der Gesundheitsversorgung. Med beschäftigt weltweit rund 31 000 Mitarbeiter und ist in 120 Ländern präsent. Im Geschäftsjahr 2004 (30. September) erzielte Med einen Umsatz von 7,07 Mrd. € sowie einen Auftragseingang von 8,12 Mrd. €. Das Bereichsergebnis betrug 1,05 Mrd. €.

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Anja Süssner Pressereferat Medical Solutions

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