Akupunktur aktiviert Hirnregion Insula

Erneut Beweis für Erfolg der chinesischen Behandlungsmethode

Experten der Universität von Southampton haben erneut bewiesen, dass die jahrtausende alte Behandlungsmethode der Akupunktur messbare Effekte auf das Hirn hat. In der traditionellen Chinesischen Medizin wird das Stechen der Nadeln zur Behandlung zahlreicher Erkrankungen aber auch zur Schmerzbekämpfung angewendet. Nach der jüngsten Studie handelt es sich bei der Akupunktur nicht um Placebo, wie das Wissenschaftsmagazin Nature berichtet.

Das Forscherteam um den Mediziner George Lewith hatte in den Versuchen die Hirnströme der Probanden gemessen – und zwar dann, als mit echten Nadeln an den Akupunkturpunkten gestochen wurde und im Vergleich dazu mit einklappbaren Nadeln, die den Patienten die Akupunktur nur andeuteten. „Diese Nadel verschwindet sozusagen, wenn sie mit der Haut in Berührung kommt, die Probanden haben allerdings angenommen, dass sie behandelt wurden“, so Lewith. Die Patienten, die an Arthritis in ihren Fingern litten, wurden jedoch auch mit „echten Akupunkturnadeln“ behandelt. Das Ergebnis war interessant, denn sowohl die „echte“ als auch die unechte Behandlung aktivierte Regionen, die als „Schmerzbekämpfer“ im Hirn gelten. Die „echte Akupunkturbehandlung“ führte allerdings zu deutlichen Aktivitäten in einer Hirnregion namens Insula, die ein Teil des zerebralen Cortex ist.

„Klar ist keineswegs, was das zu bedeuten hat“, so Lewith. Überhaupt gibt die Akupunktur immer noch viele Rätsel auf. Die Mechanismen sind bis heute mehr als unklar. „Wir konnten nachweisen, dass Akupunktur teilweise durch eine Erwartungshaltung der Patienten wirkt. Es wurde aber auch deutlich, dass Hirnregionen tatsächlich stimuliert werden“, erklärt der Wissenschaftler.

Media Contact

Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.nature.com

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